Schwäne wandern aus Gmunden ab
Die weißen, majestätischen Vögel auf dem tiefblauen Traunsee gelten als das Wahrzeichen von Gmunden. In Scharen waren die Schwäne noch vor wenigen Jahren entlang der Esplanade zu sehen, jetzt machen sich die „inoffiziellen“ Wappentiere der Stadt langsam aber sicher rar.

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Entlang der Gmundner Esplanade sind wenige Schwäne als früher zu sehen
Was Einheimischen schon länger auffällt bestätigen inzwischen auch Wildbiologen. Der Bürgermeister von Gmunden, Stefan Krapf, verfolgt die Entwicklung aufmerksam. Er betont aber, dass die Schwäne gegenüber früher zwar weniger geworden wären, derzeit die „Population aber noch gleichbleibend“ sei.

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Die Suche nach der Ursache des Schwanschwunds endet nicht bei der Vogelgrippe. Laut dem Amtstierarzt der Bezirkshauptmannschaft Gmunden, Roman Gasperlmayr, sei das Virus nur für Vögel gefährlich, deren Immunsystem bereits geschwächt ist, etwa wegen ihres Alters. In Gmunden werden aber keine toten Schwäne gefunden, sondern die Tiere sind schlicht und einfach nicht mehr da.

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Immer mehr Schwäne suchen sich ruhigere Gewässer aus
Den Vögeln dürfte daher der immer kleiner und unruhiger werdende Lebensraum zusetzen. Sie finden immer weniger geeignete Brutplätze und werden von den wenigen Stränden oft verjagt. Ihre Eier werden entfernt und auch Rastplätze, an denen sie geduldet werden, gibt es kaum mehr. Offenbar haben die Tiere ruhigere und für sie angenehmere Orte gefunden.
Neue Heimat beim Kraftwerk Lambach
Zu finden sind so manche Gmundner Schwan-Emigranten zum Beispiel in deutlich friedlicheren Gewässern. Ausgerechnet in der Nähe des vor 20 Jahren so heftig bekämpften Kraftwerks Lambach entstand den vergangenen Jahren ein ideales Biotop für Pflanzen und Tiere. Dort können die Schwäne, die übrigens bis zu 90 Jahre alt werden, ungestört brüten.