Brand Altenfelden: Ermittlungen abgebrochen

Nach dem gelegten Brand in einer Asylunterkunft in Altenfelden vor gut fünf Monaten sind die Ermittlungen abgebrochen worden. Das bestätigt am Sonntag der Sprecher der Staatsanwaltschaft Linz, Philip Christl.

Über Nacht war von der nicht bezogenen Flüchtlingsunterkunft nur noch Schutt und Asche übrig. Schnell stand für die Brandermittler fest: Es war Brandstiftung. Und doch gab es viele offene Fragen, die seit dem 1. Juni bis heute nicht geklärt werden konnten. Mehr als 300.000 Euro betrug nach dem Feuer der Gesamtschaden.

Keine Ergebnisse

Knapp ein halbes Jahr wurde in alle Richtungen ermittelt, und doch gibt es nach wie vor keine Spur. Daran wird sich vermutlich auch nichts mehr ändern, bestätigt der Sprecher der Staatsanwaltschaft Linz, Philip Christl gegenüber der „Kronen Zeitung“ (Sonntag-Ausgabe). Weil die Ermittlungen ergaben, dass das Flüchtlingsheim in Altenfelden auf nicht viel Begeisterung stieß, wurde eine Gruppe von Menschen beobachtet und befragt, die sich offen gegen die Unterkunft aussprachen. Allerdings ohne Ergebnis.

Brand in Altenfelden

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In der Nacht auf den 1. Juni wurde das Flüchtlingsheim in Brand gesetzt

Auch das rechte Milieu wurde untersucht. Im Ort Altenfelden wurde von einer rechtsradikalen Gruppe gemunkelt, die das hölzerne Flüchtlingsheim in Brand gesteckt haben sollen. Eine für sachdienliche Hinweise ausgelobte Belohnung brachte ebenso keinen Erfolg. Nun würden die Ermittlungen ruhen, so Christl: „Es wurde alles getan, was möglich war. Wir haben die Ermittlungen abgebrochen.“

Polizei ermittelt weiter

Das Abbrechen der Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft, heißt aber nicht, dass der Fall damit abgeschlossen sei und keinen Hinweisen oder Spuren mehr nachgegangen werde, sagt Polizei-Pressesprecher David Furtner: „Wir ermitteln weiter, unabhängig von der Justiz.“ Man hoffe weiter auf neue Hinweise aus der Bevölkerung.

Alltag wieder in Altenfelden eingekehrt

Auch wenn der Kriminalfall vorerst ungeklärt bleibt, ist die Flüchtlingsunterkunft selbst wieder an derselben Stelle neu aufgebaut. 22 Personen sind mittlerweile in das vom Roten Kreuz betriebene Gebäude eingezogen. Nach dem Abbruch der Ermittlungen reagiert der Betreiber der Unterkunft gelassen. Das Quartier, das nach dem Brandanschlag neu errrichtet wurde, werde in der Bevölkerung gut angenommen, so der Bürgermeister von Altenfelden, Klaus Gattringer. „Ich glaube, dass sich die meisten schon damit abgefunden haben, dass man den Täter nicht finden wird.“ Er selbst hätte sich gewünscht, dass der Täter zur Rechenschaft gezogen worden wäre, so Bürgermeister Gattringer.

Auch in der Gemeinde Altenfelden sei der Alltag längst wieder eingekehrt, heißt es. „Wir haben ein sehr enges Vertrauensverhältnis mit der Polizei“, betont der der Geschäftsleiter des Roten Kreuzes, Thomas Märzinger. „Wenn die Polizei der Meinung ist, dass es keine Erfolge in den Ermittlungen mehr geben kann, dann vertrauen wir ihrem Urteil.“

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