Welser Anwalt leugnet Gaskammern

Die Staatsanwaltschaft Wels hat eine Anklage wegen Wiederbetätigung gegen einen Anwalt eingebracht. Der Jurist soll die Existenz von Gaskammern im KZ Mauthausen geleugnet haben. Das Justizministerium hob die Anklage aber auf.

Der Rechtsanwalt aus Wels hat im März dieses Jahres einen 33-Jährigen in einem Verbotsgesetzverfahren im Landesgericht verteidigt.

„Strittig ob Vergasungen stattfanden“

In seinem Schlussplädoyer sagte der Pflichtverteidiger laut Medienberichten: „Es ist strittig, ob in Mauthausen Vergasungen und Verbrennungen stattgefunden haben. Was man seinerzeit in Mauthausen zu Gesicht bekommen hat, ist eine so genannte Gaskammer, die nachträglich eingebaut wurde. Unbekannt ist, ob dort jemals eine Gaskammer vorhanden war.“

Justizministerium hob Klage auf

Das Plädoyer wurde protokolliert, die Staatsanwaltschaft Wels erhob eine Anklage wegen Wiederbetätigung. Doch der Weisungsrat im Justizministerium hat diese aufgehoben. Die Begründung: Der Anwalt habe zwar ein oder zwei Sätze gesagt, die historisch falsch seien, es liege aber keine gröbliche Verharmlosung der Verbrechen des Nationalsozialismus vor, er leugne auch nicht den Holocaust. Dem Juristen droht nun ein Disziplinarverfahren vor der Rechtsanwaltskammer.