Linz: Allianz gegen Menschenhandel

Es passiert täglich, aber kaum jemand spricht darüber: sexuelle Ausbeutung, Zwangsprostitution oder Menschenhandel. Bei einem Schwerpunktabend im Kulturzentrum Ursulinenhof in Linz rief eine Initiative zu einer Allianz gegen Menschenhandel auf.

Sendungshinweis:

„Oberösterreich heute“, 18.10.16, 19.00 Uhr

Den Fängen der Menschenhändler zu entkommen, ist schwierig. 80 Prozent der Opfer sind Frauen, 40 Prozent minderjährig. Das Geschäft mit der „Ware Mensch“ ist lukrativ: Fast 30 Milliarden Euro Umsatz machen die mafiösen Banden weltweit damit. Österreich ist ein beliebtes Transitland.

In 30 Ländern gegen Ausbeutung

Maria Schlackl hat sich dem Kampf gegen den Menschenhandel verschrieben. Die Salvatorianerin versucht über das Leid der Betroffenen aufzuklären und andere Menschen mit dem Thema zu konfrontieren. 2014 hat sie die Initiative „Aktiv gegen Menschenhandel“ ins Leben gerufen.

Maria Schackl

Katholische Kirche OÖ

Schwester Maria Schackl hat sich dem Menschenhandel verschrieben.

Das erklärte Ziel sei, jedem Menschen zu seinem Recht zu helfen. „Wir wollen dem weltweit großen kriminellen Netz entgegen wirken. Da werde ich auch nicht locker halten, bis ich das Gefühl habe, dass sich die Politik mehr dafür einsetzt.“ Die Salvatorianerinnen engagieren sich in 30 Ländern gegen Menschenhandel und Ausbeutung. Der Abend im Kulturzentrum Ursulinenhof stand ganz im Zeichen der Sensibilisierung.

Allianz in Politik und Kirche

Anlässlich des Europäischen Tages gegen Menschenhandel fordert die Initiative rund um Schwester Schlackl eine breite gesellschaftliche Allianz gegen jede Form von Menschenhandel. Manfred Scheuer, Diözesanbischof, forderte eine frühere Sensibilisierung in den Schulen. „Aber auch eine Wahrnehmung für die Verletzbarkeit und Verwundbarkeit von Menschen“, so Scheuer.

Für Landeshauptmann Josef Pühringer ist ein starker und vertrauensvoller Opferschutz ein weiterer Schlüssel zur Lösung dieses Problems.