Rekordgewinne für KTM

Der größte Motorradhersteller Europas, KTM aus Mattighofen (Bezirk Braunau), schreibt im ersten Halbjahr 2016 weiter Rekordgewinne. Um neue Investoren zu finden, wechselt KTM-Chef Stefan Pierer vom Finanzplatz Wien nach Zürich.

Ende Juni zog sich KTM von der Wiener Börse zurück, weil diese zu sehr die Probleme der überbürokratisierten, heimischen Wirtschaft widerspiegle und nur ein verhaltenes Wachstum möglich mache, meint der KTM Chef Stefan Pierer.

Konkurrenz längst überholt

In Zürich hingegen, nach London der zweitgrößte Finanzplatz Europas, sei es leichter frisches Geld zu finden, damit der größte Motoradhersteller Europas weiter wachsen kann. BMW habe man längst überholt, auch Harley Davidson in den USA sei kein spürbarer Konkurrent mehr. Die großen Produzenten sitzen in Japan mit Honda, Yamaha, Kawasaki oder Suzuki. Letzteren möchte KTM schon demnächst überholen.

KTM-Chef Stefan Pierer

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KTM-Chef Stefan Pierer hat den europäischen Markt fest im Griff

Immerhin wurden heuer weltweit im ersten Halbjahr um 13 Prozent mehr Motorräder verkauft. Das Kernsegment bleibt weiterhin der „Offroad“ Bereich - hier stieg der Umsatz zuletzt sogar fast 30 Prozent. Überdurchschnittliche Zuwächse verzeichnet KTM in Europa. Hier profitiere man von der zunehmenden Mobilität der Städter, die sich zum Teil kein Auto mehr leisten wollen oder können, ein motorisiertes Zweirad aber schon. Auch in Nordamerika gebe es ein Plus von zehn Prozent.

Asien schwächelt

Der erklärte Zukunftsmarkt Asien schwächelt hingegen, mit Ausnahme von Indien. Dort sitzt ja ein strategischer Partner namens Bajaj, wo KTM 2015 sogar ein Plus von 70 Prozent geschrieben hat. Heuer ist es noch immer Plus von 20 Prozent.

Insgesamt steigerte das Innviertler Unternehmen im ersten Halbjahr das Betriebsergebnis um 16,5 Prozent und erzielte einen Gewinn von über 56 Millionen Euro, den man zum großen Teil wieder in Österreich investieren will, hieß es.

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