Zwischenfall bei Abbau der Eisenbahnbrücke

In Linz sind am Samstag die Stützen eines Bogens der Eisenbahnbrücke zusammengebrochen. Der erste von drei Teilen war am Freitag zum Zerteilen auf die Stützen gelegt worden. Diese hielten dem 700 Tonnen schweren Teil offenbar nicht stand.

Die Arbeiten an dem Brückenbogen verliefen am Samstagvormittag bis 10.20 Uhr planmäßig. Dann donnerte der Teil auf den Boden, schilderten Augenzeugen im Gespräch mit Radio Oberösterreich. Johann Kronfuß beobachtete, wie einer der sechs Zylinder offenbar aus dem Lot kam und das Gerüst aus dem Gleichgewicht kam.

Johann Kronfuß im Gespräch mit ORF-Redakteur Christoph Kinast: „Regelrecht abgeschmiert“

Um 10.28 Uhr zeigt ein Foto der webcam der Linz AG, dass die Stützen noch intakt sind:

Gerüst für Bogen der Eisenbahnbrücke eingebrochen

matthiaswitzany.com

Um 10.30 Uhr lag der tonnenschwere Brückenteil auf dem Boden:

Gerüst für Bogen der Eisenbahnbrücke eingebrochen

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„Weg, weg, weg“, hörte auch Walter Ulrich plötzlich jemanden schreien. Die Platte auf der Hydraulik war ganz schief, so Ulrich. Für ihn und andere Beobachter war klar, „irgendwas ist falsch gelaufen“. Verletzt wurde nach ersten Informationen niemand.

Walter Ulrich zum Einbruch des Gerüsts

Sechs Meter hoch aufgestellt

Sechs Meter war der Brückenbogen aufgespreizt und sollte stufenweise abgesenkt werden, so der Generaldirektor der Linz AG Erich Haider, der wie Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) von dem Vorfall durch Radio Oberösterreich erfuhr.

Erich Haider: „Der Bogen ist zum Verschrotten vorgesehen“

Am Montag soll trotzdem planmäßig der zweite Bogen auf ein Vorschiff gehoben werden. Bevor er aber an Land gebracht wird, werden die Fundamente dort verstärkt, weil an der Technik kein Weg vorbeiführe, so Haider im Gespräch mit dem ORF OÖ. Für Luger das Wichtigste sei, dass keiner der zehn Mitarbeiter, die dort gearbeitet haben, verletzt wurde. Noch am Samstagnachmittag begannen sachverständige Ziviltechniker mit der Analyse des Versagens der Hydrauliksäulen.

Brückenteile haben über 700 Tonnen

Am Donnerstag wurde der erste der drei Brückenteile, die die Donau überqueren abmontiert. Spezialkräne zogen dann am Freitag dem Bogen aufs Land und hoben ihn auf ein Tragwerk.

Jedes Teilstück ist knapp 87 Meter lang, hat ein Gewicht von 710 Tonnen und eine maximale Höhe von 13 Metern.

Abriss der Eisenbahnbrücke

Am 27. Februar begann der Abriss der Eisenbahnbrücke mit der Demontage der sogenannten Vorlandtragwerke. Dazu wurde am Ufer auf Urfahraner Seite ein eigenes Arbeitsgelände asphaltiert.

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