Abriss von Hitlers Geburtshaus möglich

Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) kann sich vorstellen, das Geburtshaus von Adolf Hitler in Braunau am Inn nach der Enteignung schleifen zu lassen. Das wäre „die sauberste Lösung“, so Sobotka.

Seit 1972 ist das Haus an das Innenministerium vermietet. Bis 2011 war eine Behindertenwerkstatt darin untergebracht - derzeit steht das Gebäude leer. Für das Innenministerium ist es das oberste Gebot zu verhindern, dass dieses Haus zu einer Pilger- und Gedenkstätte für Neonazis wird, so Sobotka: „Um dem vorzubeugen und es endlich aus der Welt zu schaffen, ist es notwendig, dieses Haus zu enteignen. Weil wir haben alle Nutzungsmöglichkeiten und Kaufmöglichkeiten mit der Eigentümerin zu klären versucht, aber ohne Ergebnis.“

Kommission berät über die Zukunft des Hauses

Was mit dem Haus passieren soll, ist seit Jahren umstritten. Vorschläge reichen von sozialen Einrichtungen bis hin zur Errichtung eines Hauses der Verantwortung. Über die Zukunft des Hauses soll nun eine Historikerkommission beraten. Im Zentrum stehen die Fragen, wie bejahendes Gedenken an die NS-Zeit an diesem Ort verhindert werden kann. Und wie man das Haus von der Person Hitler lösen kann. Bürgermeister Johannes Waidbacher (ÖVP) will die Ergebnisse der Kommission abwarten.

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„Darf keine Pilgerstätte werden“

Bürgermeister Waidbacher hat nur einen Wunsch: „Es geht einfach darum, langfristig zu unterbinden, dass dies zu einer Pilgerstätte wird.“

„Schleifung die sauberste Lösung“

Der Innenminister hat schon eine Präferenz, wie das verhindert werden kann: „Für mich wäre ein Schleifen, so wie beim Fritzl-Haus in Amstetten, die sauberste Lösung.“ Die Historikerkommission wird Ende dieses Monats zum ersten Mal zusammentreffen.

„Abriss muss rechtlich geprüft werden“

Die Sprecherin des Ministers sagte am Sonntag zur APA, dass der Minister mit der Aussage einer Schleifung des Geburtshauses von Hitler seine „persönliche Meinung“ kundgetan habe. Es müsse natürlich geprüft werden, ob ein Abriss rechtlich überhaupt umsetzbar ist. „Bei einer persönlichen Meinung steht die rechtliche Umsetzung nicht unbedingt im Vordergrund“ so die Sprecherin.

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