Computer überwachen Operationen

Das Informatikinstitut der Linzer Uni und die chirurgische Abteilung der Kepler-Uniklinik arbeiten an einem Projekt, bei dem während einer Operation der Arzt mit Sensoren überwacht wird, um seine Aufmerksamkeit messen zu können.

Zwei Ziele verfolgen Informatiker und Mediziner mit ihrer Zusammenarbeit: die Sicherheit für die Patienten zu erhöhen - und angehende Ärzte künftig noch besser auf die Arbeit im Operationssaal vorzubereiten, so Alois Ferscha, Leiter des Informatikinstituts an der Uni Linz: „Wir versuchen zu analysieren, wie aufmerksam ein Mensch in einer bestimmten Situation gerade ist und versuchen die auch noch, zu erhalten und zu verbessern.“

Erfassung von Augen- und Pupillenbewegungen

Gelingen soll das mittels zahlreicher Sensoren, die den Arzt sozusagen überwachen: Dazu zählt eine Brille, die unter anderem Augenbewegungen und Pupillenveränderungen erfassen kann, Sensoren an den Handgelenken - und eine spezielle Kamera, die die Körperhaltung dokumentiert.

Deuten die erfassten Daten darauf hin, dass die Aufmerksamkeit des Mediziners nachlässt, soll er künftig durch kleine Vibrationen - zum Beispiel an der Hand oder auf der Fußsohle, darauf hingewiesen werden, so Informatik-Professor Ferscha: „Ein Fernziel dieses Kooperationsprojektes ist es natürlich auch, dass das Endoskop, also das technische Gerät, das der Chirurg bedient, selbst artikuliert, wann es mit welcher Aufmerksamkeit bedient werden will.“

„Logische Rückschlüsse ziehen“

Gemeinsam mit Chirurgieprimar Andreas Shamiyeh hat Ferscha einen Prototyp entwickelt. Dass ein Computer seine Arbeit überwacht, stört den Mediziner nicht: „Das ist wie bei anderen Dingen auch, was wir daraus machen. Wir werten hier Ergebnisse aus und dürfen von diesen Ergebnissen aber keine Gesetze ableiten, die uns dann den Gürtel um dem Hals enger machen. Aber wir können logische Rückschlüsse ziehen.“

Denn die Aufnahmen, die zeigen, wo ein Arzt bei der Operation tatsächlich hinsieht, können in der Ausbildung verwendet werden.