Luchs an Katzen-Aids erkrankt

Vor Wochen ist in der Schweiz ein männlicher Luchs zur Freilassung im Nationalpark Kalkalpen gefangen worden. Doch in der Quarantäne stellte sich heraus, dass der Luchs an Katzen-Aids leidet und eingeschläfert werden muss.

Felines Immundefizienz-Virus (kurz FIV) heißt das Virus, das bei Katzen aller Art, auch bei Löwen, Pumas oder Hauskatzen eine schwere Immunschwächekrankheit auslösen kann.

Löwen, Pumas und Hyänen betroffen

Erstmals beschrieben worden ist das Virus bei Hauskatzen in den USA. Insgesamt sollen bisher neun verschiedene Stämme des Virus festgestellt worden sein, betroffen sind neben Löwen und Pumas auch Hyänen. Offensichtlich auch jener Schweizer Luchs, der demnächst im Nationalpark Kalkalpen hätte ausgewildert werden sollen.

Luchsin Kora

© Kronsteiner ÖBF AG

Katzen aller Art können an dem Virus erkranken

Nicht heilbare Krankheit

Doch gleich nach dem Fangen in der Karwoche war dem Tier noch in der Schweiz Blut zur Untersuchung abgenommen worden und weitere Proben und Untersuchungen folgten in der Quarantänestation. Das Ergebnis war immer dasselbe: Das Tier leidet an FIV-Katzenaids. Laut Nationalparkdirektor Erich Mayerhofer muss der Kuder (männlicher Luchs, Anm.) nach Eintreffen des Abschlussberichtes umgehend eingeschläfert werden, denn die Krankheit ist nicht heilbar.

Suche nach neuem Luchs

Mayerhofer spricht von einem Einzelfall und davon, dass sich die umfangreichen Untersuchungen während der wochenlangen Quarantäne und die professionelle Zusammenarbeit mit der Schweiz neuerlich bewährt hätten. Und: Sämtliche Luchse im Nationalpark seien selbstverständlich gesund, so Mayerhofer. Allerdings können sie wegen fehlender Luchsmännchen nicht für Nachwuchs sorgen, der dringend benötigt wird. Daher soll nun ein neuer Kuder für die Luchskatzen gesucht werden. Neben der Schweiz sollen dabei auch Slowenien, Bulgarien und Rumänien im Gespräch sein.