Sprengstoff in Traun gefunden

Mit Handgranaten und drei Kilo Sprengstoff ist am Samstagnachmittag in Marchtrenk (Bezirk Wels-Land) ein Mann aufs Polizeirevier marschiert. Das Gut war in Kunststoffbehältern in der Traun geschwommen.

Drei große Kunststoffröhren brachte der Zeuge auf die Inspektion. In jeder war eine Stange C4, ein Plastiksprengstoff des amerikanischen Militärs, dessen Sprenkkraft deutlich stärker als TNT ist. In jeder Röhre lag auch je eine Handgranate, aus der zwar die Sprengkapsel herausgeschraubt war, der darin enthaltene Sprengstoff aber noch scharf war. Hätte man den Zünder wieder reingeschraubt, wäre die Granate jederzeit einsatzfähig gewesen.

Sprengstoff und Handgranaten aus der Traun

Polizei

In diesen Kunststoffröhren wurden die Handgranaten und der Sprengstoff gefunden

Der Mann gab an, er habe das Gefahrengut bei einem Bootshaus in der Traun gesehen und aus dem Wasser geholt. Die Polizei konnte bei späteren Erhebungen im näheren Umkreis des Bootshauses aber keine weiteren Funde entdecken.

Keine Weltkriegsbestände

„Die drei Handgranaten stammen aus Militärs verschiedener Nationen“, sagte Kurt Schneider, der als Sprengstoffexperte der Polizei hinzugerufen wurde. Dabei handelte es sich definitiv nicht um Weltkriegsbestände, sondern um modernere Produktionen. Aus welchen Ländern oder aus welchem Jahrzehnt die Granaten stammen, wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekanntgeben. „Auf legalem Weg kann man das nicht erwerben“, so der Sprengstoffexperte.

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„Sprengstoff alleine ist nicht gefährlich“

Der Sprengstoffexperte Kurt Schneider kann im Gespräch mit ORF-Redakteur Wolfgang Marecek einen terroristischen Hintergrund nicht ausschließen.

Die Kunststoffbehältnisse waren ebenfalls spezielles Militäreigentum. „Darin werden Granaten und ähnliche Dinge transportiert. Die Röhren schließen auch wasserdicht ab.“ Solche Röhren würden aber von allen Militärs verwendet und ließen sich keinem Land speziell zuordnen.

Sprengstoff und Handgranaten aus der Traun

Polizei

In akuter Gefahr befanden sich der Finder und die Polizisten aber nicht. Der Sprengstoff C4 kann laut Experten nur schwer zur Explosion gebracht werden.