Herztod in Höhle nach 17 Stunden Arbeit

Jener 53-jährige Deutsche, der am Sonntag in der Hirlatzhöhle bei Hallstatt gestorben ist, dürfte nach 17 Stunden langer, anstrengender Arbeit in der Höhle einem plötzlichen Herztod erlegen sein.

Der Mann hatte zuvor Vorbereitungen für eine für Ostern geplante Forschungstour getroffen. Eine mögliche Ursache für den vermutlichen Sekundentod könne die anstrengende und kraftaufreibende Arbeit gewesen sein, wollte Christoph Preimesberger von der Bergrettung Hallstatt, der den Einsatz am Sonntag leitete, am Montag nicht ausschließen.

„Zum teil extreme Touren“

Es seien zum Teil extreme Touren, die Höhlenforscher gehen, das sei nicht ungewöhnlich. Jeder sei dabei für sich selbst verantwortlich, trotz Extrembelastung seien keine Gesundheitschecks vorgeschrieben. Jener Deutsche, Mitglied eines internationalen Höhlenforschervereins, schien laut seiner Kollegen auch fit gewesen zu sein.

Der 54-jährige deutsche Höhlenforscher war Sonntagfrüh in der Hirlatzhöhle zusammengebrochen, wenig später war er bewusstlos. Versuche seiner fünfköpfigen Gruppe dem Mann zu helfen, schlugen fehl. Laut der Bergrettung setzten die Kameraden dann Notrufe ab.

20 Bergretter im Einsatz

Daraufhin machten sich 20 Bergretter und Alpinpolizisten zu dem Mann auf. Laut Bergrettung lag er sehr weit im Höhleninneren, es waren etwa zweieinhalb Stunden Fußmarsch zu bewältigen. Sonntagnachmittag kam dann die traurige Nachricht, der 54-Jährige verstarb laut Polizei in der Höhle.

Bergrettung

Matthias Lauber

Der Eingang der Hirlatzhöhle

Bergung bis in die Morgenstunden

Zunächst gab es nur Funkkontakt mit dem Trupp in der Höhle. Die Bergung gestaltete sich schwierig, sagte der Einsatzleiter der Bergrettung, Christoph Preimesberger. Der Weg zu dem Verunglückten sei lang, und es mussten zunächst Verankerungen in die Höhle gebohrt werden, um eine eigene Seilbahn zu errichten. Der Bergretter ging am Sonntag davon aus, dass die Aktion bis in die Nacht hinein oder sogar bis in die frühen Morgenstunden andauern werde.

Höhle

APA Grafik

In den Wintermonaten verwandelt sich die Höhle in eine Eishöhle, die Forscher immer wieder anzieht. Der Todesfall ist laut Bergrettung das erste Unglück in der Hirlatzhöhle, die für Besucher nicht begehbar ist.