Bestürzung nach Anschlägen auf Roma-Zelte

Groß ist die Bestürzung nachdem bekannt wurde, dass vor einigen Tagen mehrere Roma-Zelte in Linz angezündet wurden. „Die Anschläge erinnern an die Zeit des Nationalsozialismus“, sagt Balog Radul vom Zentrum für europäische Integration von Roma in Linz.

Durch die Brandanschläge verloren viele rumänische Familien ihr Hab und Gut, sie blieben aber unverletzt. Balog Radul vom Zentrum für europäische Integration von Roma in Linz kennt die rumänischen Familien.

„Glaube, dass die Anschläge gezielt waren“

Er sagte gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Ich bin sehr erschüttert. Ich appelliere daran, dass alle Staatsbürger Menschen sind. Wir haben auch alle unsere Fehler, aber solche Vorfälle darf es nicht geben. Es erinnert an die 1930er-Jahre, und das muss gestoppt werden. Ich glaube, dass die Brandstiftungen gezielt waren, da die Roma-Familien schon seit Monaten hier leben.“

Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) hat die Brandanschläge auf das Schärfste verurteilt. Er kritisiert auch, dass sie erst durch die Medien bekannt wurden und nicht durch die Polizei. Passiert sind die Anschläge vergangenen Sonntag und Dienstag, erst am Freitag gab sie die Polizei bekannt.

Roma-Zelte Brandanschlag

fotokerschi.at/Kerschbaummayr

Ein Teil der abgebrannten Zelte

„Hatten technische Probleme“

Polizeisprecher Bernd Innendorfer sagt dazu: „Wir hatten letzte Woche technische Schwierigkeiten, was die Kommunikation betrifft. Das wurde dann gelöst, und gestern hat es schließlich eine Presseaussendung dazu gegeben. Wir haben berichtet, sobald wir diese Meldungen gehabt haben. Wir haben uns dann auch mit dem Ermittler kurzgeschlossen. Dieser war noch mitten in den Ermittlungen, und es hat da eine Verzögerung von ein paar Tagen gegeben.“

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