Wirbel um geplanten Krähenabschuss

Für Aufregung unter Tierschützern sorgt eine geplante Änderung der oö. Artenschutzverordnung, wodurch tausende Krähen zum Abschuss freigegeben seien. Die Vögel würden für große Schäden in der Landwirtschaft verantwortlich gemacht.

Es gehe um bis zu 23.000 Rabenkrähen und 2.500 Elstern, die laut den Tierschützern aufgrund der veränderten Verordnung abgeschossen werden könnten. Nur durch Zufall habe man von den Plänen erfahren, sagte Verbandspräsident Harald Hofner von „pro-tier“ am Donnerstag gegenüber dem ORF OÖ. Und Harald Pfleger von „birdlife OÖ“ bezweifelte, dass der Massenabschuss und Massenfang außer Tierleid viel bringe.

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Ein Schwarm von Rabenkrähen

Für Landwirtschaft „Schädlinge“

Rabenkrähen gelten als besonders intelligent mit ausgeprägtem Sozialverhalten und erstaunlichem Lernvermögen. So lassen sie z.B. Nüsse auf die Straße fallen und warten, bis Autos drüberfahren und die harten Schalen brechen, so die Vogelkundler. Aber die Rabenkrähen hätten auch rasch gelernt, Siloballen aufzupicken und Jungpflanzen auf den Feldern zu fressen, so die Landwirte.

„Natürliche Feinde fördern“

Besser sei es laut Pfleger, die natürlichen Feinde der Rabenkrähen und Elstern zu fördern: also etwa Eulen und Habichte, die beim Fang mit Fallen als Beifang ebenfalls getötet würden. Doch Eulen und Habichte dezimieren die Rabenkrähen nicht merklich, so Christopher Böck vom Landesjagdverband. Denn die Rabenkrähen lebten auf offen Flächen wie Feldern, Eulen und Habichte hingegen in Wäldern. Der Fang der Vögel mit Fallen sei für Böck effizienter, die Jäger sollten aber entsprechend geschult werden.

Ein entsprechender Entwurf sei derzeit in Begutachtung, hieß es dazu vom Land OÖ, Stellungnahmen könnten noch bis zum 15. Februar abgegeben werden.

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