Neuer SPÖ-Chef: Kalliauer statt Entholzer

Nach der Krise am Vorabend des Landesparteitags am Samstag steht fest: Reinhold Entholzer (SPÖ) schmeißt sein Amt als Parteichef hin. Sein Nachfolger soll bis auf weiteres Arbeiterkammer-Chef Johann Kalliauer werden.

Es begann alles damit, dass Entholzer kurz vor dem Parteitag der SPÖ OÖ offenbar im Alleingang entschieden hatte, die Parteigeschäftsführung auszutauschen. Er setzte die bisherigen Geschäftsführer Roland Schwandner und Peter Binder ab und stellte die aus Perg kommende, stellvertretende Frauenvorsitzende Sabine Schatz als neue Geschäftsführerin vor.

Wirbel nach Wechsel

Damit zog er sich den Zorn des Linzer Bürgermeisters Klaus Luger zu, aus dessen Umfeld Peter Binder kommt. Zudem ist Binder der letzte Linzer in einer Spitzenposition auf Landesebene. Die Linzer SPÖ ist aber die mit Abstand wichtigste Teilorganisation der SPÖ in Oberösterreich. Luger legte noch am Freitag alle Funktionen in der Landes-SP zurück und will am Samstag auch nicht einmal zum Parteitag in Linz kommen.

Die Folge waren hektische Krisensitzungen und Ratlosigkeit bei vielen Spitzenfunktionären. Auch Minister Alois Stöger kam vorzeitig nach Linz.

Reinhold Entholzer

APA/Harald Dostal

Nach Turbulenzen keine weitere Kandidatur: Reinhold Entholzer

Bis 23.00 Uhr tagte am Freitagabend das Parteipräsidium. Danach stand fest: Reinhold Entholzer geht. Er wird am Samstag beim Parteitag nicht mehr für das Amt des Landesparteivorsitzenden kandidieren, will aber weiter Landesrat bleiben. Stattdessen wird Arbeiterkammer-Chef Johann Kalliauer vorläufig die Partei führen.

Aufbau eines neuen Teams

Kalliauer seinerseits stellte klar, dass er nicht in die Landesregierung wolle. Er sehe es als seine Aufgabe, die Partei weiterzuentwickeln und so aufzustellen, dass die kommende Bundespräsidentenwahl ein Erfolgserlebnis werde und die SPÖ auch für die Nationalratswahl 2018 organisatorisch bestens aufgestellt sei.

Kalliauer sehe sich aber nicht als „Notnagel“, sagte er im Interview mit ORF-Redakteur Thomas Psutka:

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Kalliauer will die Parteiführung in einem knappen Jahr wieder zurücklegen und an ein junges Team übergeben. Die umstrittene Personalentscheidung rund um den Wechsel in der Landesgeschäftsführung ist damit auch bis auf weiteres aufgeschoben.

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