Ärzte kämpfen um Hausapotheken

Oberösterreichs Ärzte kämpfen um ihre Hausapotheken. Rund 220 Hausapotheken gibt es derzeit noch in Oberösterreich. Bis 2018 gibt es eine Übergangsregelung, und oft entscheiden nur Meter über eine Hausapotheke - oder keine.

Die Übergangsregelung, die bis 2018 gilt, gewährleistet, dass Ärzte mit Hausapotheke diese bis zum 65. Lebensjahr behalten dürfen. Aber auch schon jetzt seien durch die derzeitige Gesetzeslage viele Hausapotheken in Gefahr, so die Ärztekammer. Denn die derzeitige Rechtslage schreibt vor, dass Ärzte mit einer Hausapotheke mindestens sechs Kilometer von der nächsten öffentlichen Apotheke entfernt sein müssen.

21 Meter fehlen zur eigenen Hausapotheke

Bei Allgemeinmediziner Clemens Wimplinger aus Schlierbach fehlen nur 21 Meter zur Bewilligung einer Hausapotheke: "Ein genaues Messverfahren mittels GPS hat ergeben, dass ich nur 5.579 Meter von der nächsten öffentlichen Apotheke entfernt bin. Deshalb habe ich derzeit keine Möglichkeit, Medikamente an meine Patienten abzugeben.“

„Lange Wege sind oft nicht zumutbar“

Dadurch seien viele Patienten zu langen Umwegen zu den Apotheken gezwungen, so Ärztekammerpräsident Peter Niedermoser: „Die Wege werden einfach länger. Wenn ich mein Medikament nicht bei meinem Arzt bekomme, kann es am Wochenende oder in der Nacht sein, dass ich bis zu 50 Kilometer bis zur nächsten öffentlichen Apotheke fahren muss. Das kann man alten, gebrechlichen Menschen oder Müttern mit Kindern einfach nicht zumuten.“

Hausapotheke als guter Zusatzverdienst

Das Aussterben der Hausapotheken mache laut Ärtzekammer auch die Arztstellen am Land unattraktiv. Denn die Hausapotheke sei mit 15 bis 20 Prozent an mehr Umsatz vor allem für Landärzte ein guter Zuverdienst. Die Ärztekammer fordert deshalb, dass in dünn besiedelten Gebieten, der Hausarzt für die medikamentöse Versorgung verantwortlich sein soll. Neu zu errichtende, öffentliche Apotheken sollen nur noch in dicht besiedelten Gebieten eine Konzession bekommen.