Ermittlungen nach Tod eines Babys

Nach dem Tod eines Babys in der Landes-Frauen- und -Kinderklinik Linz wird nun ermittelt. Die Staatsanwaltschaft Linz hat die Polizei mit Ermittlungen beauftragt, dies sei reine Routine.

Dabei soll ein mögliches Fremdverschulden geklärt werden. Das sei bei nach nicht eindeutig geklärten Todesursachen reine Routine, erklärte die Staatsanwaltschaft Linz.

Zwei weitere Kinder unter Quarantäne gestellt

Am Donnerstagvormittag war in der LFKK ein Säugling vermutlich an dem hochresistenten Acinetobacter-Keim gestorben. Zwei weitere Kinder wurden ebenfalls positiv getestet, zeigten bisher jedoch keine Symptome. Die beiden Babys befinden sich in Quarantäne. Bei einem handelt es sich um jenes Mädchen, das laut Einschätzung der Mediziner den Keim bei der Verlegung aus einem Spital in Sarajevo in Bosnien nach Linz eingeschleppt haben dürfte.

Keime in Spital „nicht zu verhindern“

Dass Keime in Spitäler eingeschleppt werden, könne man nicht zu 100 Prozent verhindern, so der Leiter der Intensivstation des AKh Linz, nachdem am Donnerstag ein Baby verstorben war. Die Station bleibt acht Tage lang gesperrt.

Professor Jens Meier sagte gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Nein, in letzter Konsequenz kann man das nicht verhindern. Wichtig ist, dass man für Patienten, die aus Risikogebieten kommen, Screeningmaßnahmen durchführt, um so das Risiko für andere Patienten zu minimieren. Das wurde auch gemacht, der Keim war aber höchstwahrscheinlich schon während des Transportes bei der betroffenen Patientin existent.“

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Prof. Jens Meier zu Keimen im Spital

Intensivstation bleibt gesperrt

Die chirurgische Intensivstation der Landesfrauen-und Kinderklinik (LKFF) in Linz wird bis zum Ergebnis der Screenings auf den Acinetobacter-Keim bei Personal und Patienten geschlossen bleiben. Dies kann bis zu acht Tage dauern, teilte die Sprecherin des Spitalsbetreibers gespag, Jutta Oberweger, am Freitag mit. Denn bei den Betroffenen müssen hintereinander drei Proben genommen werden.

Servicehotline „gut angenommen“

Für besorgte Eltern, die sich nicht sicher sind, ob sie oder ihr Kind mit dem Krankenhauskeim in Berührung gekommen sein könnten, hat die Landes-Frauen- und Kinderklinik am Freitagvormittag eine Servicetelefonnummer eingerichtet. Sie lautet: 050-55463 DW 22712.

Betroffen könnten nur Kinder und Eltern sein, die sich zwischen 19. November und 10. Dezember 2015 in der chirurgischen Intensivstation aufgehalten haben, so Oberweger. Die Hotline sei „gut angenommen“ worden.

Keim von anderem Kind übertragen

Das nur wenige Wochen alte Mädchen war am Donnerstag in der Landes-Frauen- und Kinderklinik nach einer Blutvergiftung, ausgelöst durch den hochresistenten „Acinetobacter-Keim“, verstorben. Der Keim war bei einem routinemäßigen Abstrich des Überträgerkinds - ebenfalls einem wenige Wochen alten Mädchen – festgestellt worden. Dieses Baby war wegen einer Herzoperation vom Krankenhaus in Sarajevo nach Linz überstellt worden.

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