Empörung über „Gewerkschaften verbieten“

Der Obmann der Wirtschaftskammer Wels, Josef Resch, sorgt mit einem Auftritt bei einem regionalen TV-Sender für Empörung bei der Gewerkschaft: Er plädierte für ein Verbot von Gewerkschaften wie „im Süden der USA“.

Die Gewerkschaft GPA-djp OÖ hat darauf in einem offenen Brief eine Entschuldigung verlangt, ansonsten solle Resch zurücktreten.

Sonntagsöffnung als Auslöser

Anlass der umstrittenen Aussage war die Diskussion um die Sonntagsöffnung in Wels: Dort hat das Land den Geschäftsleuten rund um den Weihnachtsmarkt erlaubt, an den Adventsonntagen aufzusperren. Allerdings dürfen keine Angestellten beschäftigt werden. Die Gewerkschaft hatte im Vorfeld gegen die Sonntagsöffnung mobil gemacht und die erteilte Genehmigung kritisiert. Resch sagte dazu auf WT1: „Im Süden der USA ist die Gewerkschaft inzwischen verboten worden. Ich wäre dafür, dass man das bei uns auch macht.“

„Demokratieverständnis gleiche einem Diktator“

Die GPA-djp OÖ reagierte in einem offenen Brief an Resch empört: Sein Demokratieverständnis gleiche dem eines „stalinistischen nordkoreanischen Diktators“, so Geschäftsführer Andreas Stangl und Vorsitzender Markus Vogl. Derartige Aussagen „lassen ein Ende der Sozialpartnerschaft erahnen“. Die Gewerkschaft bezweifle stark, dass Resch mit seinen Ansichten der Richtige für den Job in der Wirtschaftskammer sei.

„Das letzte Mal wurden freie Gewerkschaften in Österreich übrigens 1934 verboten. Wir legen Ihnen nahe, sich gut zu überlegen, wessen Gedankengut Sie mit derartigen Aussagen teilen“, so Stangl und Vogl in ihrem Schreiben an Resch. Dieser war vorerst nicht erreichbar.

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