Rote und schwarze Hochburgen bröckelten

Ein Blick auf die bisherigen Parteihochburgen in Oberösterreich zeigt, dass die FPÖ bei der Landtagswahl ihre ausbauen konnten, die Grünen ihre hielten, Schwarz und Rot aber in ihren verloren.

Daten zur Wahl

Hintergründe und Daten zur Wahl im ORF.at-Wahlschwerpunkt Wahl ’15.

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Die FPÖ schaffte in zumindest zwei Orten eine absolute Mehrheit: St. Georgen am Fillmannsbach und Moosbach (beide im Bezirk Braunau). In St. Georgen am Fillmannsbach, der stärksten FPÖ-Gemeinde, legte die Partei diesmal erneut zu, um 13,26 Prozentpunkte auf 56,63 Prozent. Die ÖVP verlor im exakt gleichen Ausmaß und kam auf 31,90 Prozent. SPÖ (4,66 Prozent, plus 0,36) und Grüne (4,66 Prozent, plus 1,79) haben hier traditionell einen sehr bescheidenen Anteil. Ähnlich in Moosbach: Dort wählten 50,66 Prozent (plus 19,98) blau. In beiden Gemeinden waren bei den Bürgermeisterwahlen auch nur blaue Kandidaten zur Wahl gestanden.

Kaltenberg und St. Radegund

Die stärkste schwarze Gemeinde war trotz herber Verluste auch diesmal Kaltenberg (Bezirk Freistadt), wo die ÖVP bereits 2009 mit 80 Prozent ihr bestes Landtagswahlergebnis erzielte hatte. Diesmal verlor sie 12,04 Prozentpunkte und kam auf 67,96 Prozent. Die FPÖ hat sich hingegen mehr als verdoppelt: Sie legte um 12,69 Punkte auf 24,52 Prozent zu. Die SPÖ und Grüne erreichten je 3,1 Prozent. In St. Radegund verlor die ÖVP 5,59 Prozentpunkte, schaffte aber immer noch 66,39 Prozent.

Geiersberg, Pötting und Steegen

Die SPÖ verlor weiter in ihren Hochburgen. Während sie 2009 aber in keiner der damals 444 (heute 442) oberösterreichischen Gemeinden dazugewonnen hatte, konnten sie diesmal immerhin in einigen Gemeinden leicht zulegen, etwa in Geiersberg, Pötting oder in Steegen, dem (schwarzen) Heimatort von Parteichef Reinhold Entholzer.

Reichraming und Lenzing

In Reichraming (Bezirk Steyr-Land), wo sie 2009 mit 46,5 Prozent ihr bestes Wahlergebnis erzielt hatte, verlor die SPÖ zwar 13,94 Prozentpunkte, behielt aber ihren ersten Platz. Die traditionelle Arbeiterhochburg Lenzing, wo es bereits 2009 Verluste gehagelt hatte, wurde hingegen von rot auf blau umgefärbt. Die SPÖ verlor 9,74 Prozentpunkte (29,74 Prozent), die FPÖ verdoppelte sich auf 36,87 Prozent.

SPÖ-Verluste auch im Salzkammergut

Traditionell stark ist die SPÖ im Salzkammergut. 2009 hatte sie dort viel verloren, auch diesmal gab es in vielen Gemeinden ein rotes Minus: In Obertraun, der voraussichtlich stärksten SPÖ-Gemeinde, büßten die Sozialdemokraten 5,34 Prozentpunkte ein und landeten bei 40,42 Prozent, während sich die Freiheitlichen von 5,80 auf 16,42 Prozent verdreifachten.

In Gosau verlor die SPÖ 7,68 Prozentpunkte (auf 34,42) und wurde sogar knapp von der ÖVP vom ersten Platz verdrängt. In Bad Goisern (minus 9,78 Prozentpunkte auf 29,28 Prozent) rutschte die SPÖ ebenfalls knapp hinter die Schwarzen, bei satten blauen Gewinnen (plus 16,69 auf 28,98 Prozent). In Ebensee verlor die SPÖ (31,53 Prozent) zwar 4,63 Prozentpunkte, holte aber den ersten Platz zurück, den sie 2009 an die ÖVP verloren hatte. In Hallstatt konnte sie trotz 13,18 Prozentpunkten minus ihren ersten Platz halten (33,65 Prozent).

Grüne im Linzer Speckgürtel stark

Die Grünen waren erwartungsgemäß im Linzer Speckgürtel stark. Ottensheim dürfte mit 22,86 Prozent die grünste Gemeinde werden. Dort arbeitete sich die Partei (22,96 Prozent, plus 3,35) vom dritten auf den zweiten Platz vor. In dem Ort hat die Grüne Landtagskandidatin Ulrike Böker, die in Ottensheim mit einer Bürgerliste kandidierte, gute Chancen, ihren Bürgermeistersessel zu erhalten, sie muss allerdings noch in die Stichwahl gegen ÖVP-Kandidaten Franz Füreder. Ebenfalls stark waren die Grünen auch diesmal wieder in Puchenau (19,37 Prozent) oder in Gallneukirchen (17,78 Prozent).

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