Industrie befürchtet steigendes Blackout-Risiko

Die Industrie warnt vor den Folgen eines massiven Stromausfalls. Ein sogenannter Blackout kann aufgrund der internationalen Vernetzung des Stromnetzes auch in Österreich nicht mehr ausgeschlossen werden.

Kein Licht, der Verkehr völlig lahmgelegt, die Telefonnetz tot und auch die Wasserversorgung bricht nach einiger Zeit völlig zusammen. In Österreich sind derart massive Stromausfälle bis jetzt noch nicht passiert, so Kurt Misak von der Versorgungssicherung der Netzüberwachung Austrian Power Grid. Er erinnerte an Italiens Blackout 2003 und an eine europaweite, geplante Abschaltung 2006, wo einiges schief gegangen sei, wodurch fast ein Blackout entstanden wäre.

Spannungsunterschiede als Auslöser

Ausgelöst werden Blackouts durch technische Defekte, Naturkatastrophen oder auch nicht auszuschließen - menschlichen Versagen. Die größte Gefahr besteht jedoch durch einen Spannungsabfall im europaweiten Stromnetz. Die Schwierigkeit: Wind und Sonne liefern nicht gleichmäßig viel Energie. Innerhalb kürzester Zeit muss auf Windstärken und damit auch auf Stromschwankungen reagiert werden. Die Leitungsbelastungen würden permanent überwacht, so Misak.

Leitungsprobleme durch alternative Energien

Der Bau von immer größeren Windparks oder Solaranlagen schaffe auch zusätzliche Leitungsprobleme. Auch wenn die Versorgungsicherheit durch Stromleitungen gegeben ist, dürfe ein Ausbau nicht vernachlässigt werden, so Günter Rübig Obmann der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer. Es gebe immer noch Gebiete „bei denen es nicht ganz so gut ausschaut“. Gerade durch Einspeisungen komme es bei der Kapazität der Stromleitungen zu Engpässen. Ein dreistündiger Blackout würde Oberösterreichs Wirtschaft 38 Millionen Euro kosten, schätzt die Wirtschaftskammer.