Mountainbiker für freie Fahrt auf Forststraßen

Ein Mountainbiker-Vereinigung aus Kremsmünster fordert eine Änderung des Forstgesetzes. Denn es darf zwar jeder die Wälder „betreten“ - „Befahren“ ist aber nur mit Zustimmung des Eigentümers bzw. Straßenerhalters erlaubt.

Daher ist Mountainbiken vielerorts verboten. Vertreter von Grundbesitzern, aber auch Jäger sprechen sich gegen eine solche Gesetzesänderung aus.

„Ohne Gesetzesänderung keine Besserung in Sicht“

Wo Mountainbiken nicht ausdrücklich erlaubt ist, dort ist es verboten. Die Mountainbiker von „Upmove“ möchten erreichen, dass Mountainbiker legal auf allen Wegen fahren dürfen, sagt dessen Gründer, der Unternehmer Dietmar Gruber aus Schlierbach: „Ohne Gesetzesänderung ist keine Besserung in Sicht. Jedermann darf den Wald zu Erholungszwecken betreten. In Österreich ist halt das Radfahren von diesem Betretungsrecht zu Erholungszwecken ausgenommen. Im umliegenden Ausland ist das natürlich mitumfasst.“

Landwirtschaftskammer gegen Freigabe

Eine generelle Freigabe von Forststraßen und Wanderwegen komme für ihn nicht infrage, sagt Landwirtschaftskammerpräsident Franz Reisecker, der die bäuerlichen Waldbesitzer vertritt: „Unsere Betriebe sind Besitzer des Waldes, daher haften sie bei Unfällen, und viele Wildtiere leben im Wald. Und der Forst ist auch Arbeitsplatz, und dieser Arbeitsplatz kann für Freizeitaktivitäten nicht generell freigegeben werden.“

„Lautlose Radfahrer erschrecken Tiere“

Wenn alle Wege für Mountainbiker freigegeben würden, dann hätten Wildtiere keine Freiräume mehr, sagt Christopher Böck vom Landesjagdverband: „Das Problem bei Radfahrern ist, dass sie oft lautlos daherkommen. Das bewirkt eben panikartige Flucht der Tiere, und das ist das Problem.“

„Höchste Zeit für Gesetzesanpassung“

„Upmove“ will weiterhin öffentlichkeitswirksam gegen Grundbesitzer demonstrieren, die Mountainbiker anzeigen, sagt Dietmar Gruber: „Das ist ja auch eine wesentliche Aufgabe der Demokratie, dass Gesetze immer wieder an die gelebte Realität angepasst werden. Und das ist höchste Zeit.“

Rund ein Fünftel des österreichischen Forststraßennetzes sei bereits für Mountainbiker freigegeben worden, heißt es aus dem Lebensministerium. Gesetzliche Änderungen seien derzeit nicht geplant.

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