Kampf gegen 110kV-Stromleitung

Seit fünf Jahren kämpfen Anrainer und Politiker im Almtal gegen die Errichtung einer 110 kV-Stromleitung der Energie AG. Sie wollen, dass stattdessen eine Erdleitung verlegt wird. Mit einem Brief richten sich politische Vertreter aller Parteien jetzt an den Landeshauptmann.

Die Stromleitung, die die Energie AG errichten will, würde die Gemeinden Vorchdorf, Pettenbach, Scharnstein, Steinbach am Ziehberg und Inzersdorf betreffen. Bereits seit fünf Jahren wird sie diskutiert. 55 Grundstücksbesitzer wollen ihr Eigentum nicht zur Verfügung zu stellen. Wird die Leitung gebaut, droht Enteignung.

Brief an Landeshauptmann

Mit einem Brief richten sich die politischen Vertreter aller Parteien der Bezirke Kirchdorf und Gmunden jetzt an Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) - mit der Bitte auf die Energie AG einzuwirken. Bettina Lancaster, SPÖ-Bürgermeisterin von Steinbach am Ziehberg, hofft, dass der Konflikt endlich ein Ende findet.

Unterstützung bekommt Lancaster von der Initiative „110 kV ade“, die sich ebenfalls seit fünf Jahren für ein Erdkabel und gegen die Freileitung ausspricht. Sprecher Michael Praschma sagt, dass durch eine 40 Meter breite Schneise durch die Waldgebiete für die Grundeigentümer massive Wertverluste entstehen würden.

Kosten neu berechnen

Aufgrund ihrer Befürchtungen wollen die politischen Vertreter, dass die Erdkabelvariante erneut geprüft wird. Christian Dörfel, ÖVP-Bezirksobmann von Kirchdorf, begründet diese Forderung unter anderem mit dem technischem Fortschritt, der jetzt eine andere Lösung ermöglichen sollte. Vor allem würde seiner Meinung nach der Preisverfall bei Erdkabeln eine Neuberechnung dieser vor fünf Jahren verworfenen Variante rechtfertigen.

Rechtssicherheit

Neben der erneuten Prüfung des Erdkabels will Dörfel endlich Rechtssicherheit. Der Fall ist mittlerweile beim Europäischen Gerichtshof angelangt. Ein Feststellungsverfahren soll klären, ob es eine Umweltverträglichkeitsprüfung geben muss. Bei der Energie AG heißt es, man kenne den Brief an den Landeshauptmann nicht und wolle sich nicht zum Fall äußern, solange die Verfahren laufen.

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