Anerkennung und Kritik in der Flüchtlingsfrage

Als die Verantwortlichen in der oberösterreichischen ÖVP das Thema „Heimat“ der diesjährigen Reichersberger Pfingstgespräche festgelegt haben, haben sie wohl nicht ganz damit gerechnet, dass es eine derartige Aktualität bekommt. Und es gab auch Kritik an der Politik.

Bei aller Anerkennung der Bemühungen zur Bewältigung der kritischen Situation, musste sich die Politik als solche in Reichersberg auch Kritik anhören - etwa von Caritas-Präsident Michael Landau: „Ich glaube, dass hier in Österreich jede politische Partei noch einen Zahn zulegen kann, und dass es jetzt vor allem wichtig ist, dass sich alle bemühen. Dass es nicht länger so ist, dass die Minister aufeinander zeigen, dass die Landeshauptleute von den Ministern irgendwie schräg angeredet werden und dass die Bürgermeister ein bisschen das Floriani-Prinzip walten lassen. Ich würde mir wünschen, dass die politisch Verantwortlichen sich vom Mut und von der Bereitschaft zur Mitmenschlichkeit anstecken lassen.“

„Wir sind kein herzloses Land“

Die Replik von Landeshauptmann und ÖVP-Landesparteiobmann Josef Pühringer: „Ich will mich von unseren Pflichten überhaupt nicht wegstehlen, aber es muss hier Europa eingefordert werden, dass die Flüchtlingsströme gelenkt werden und dass die Aufgabe, die wir zu erfüllen haben, auch gerecht verteilt wird. Ich denke, wir sollten von den Problemen, die zu Recht immer wieder ins Blickfeld gestellt werden, nicht vergessen, dass wir auch in Oberösterreich Hunderte Familien in den Gemeinden und in den Pfarren haben, die sich beeindruckend und zu einem großen Teil ehrenamtlich in der Flüchtlingsfrage engagieren. Wir sind kein herzloses Land.“