Alfred Peschek ist tot

Im Mai vergangenen Jahres feierte er seinen 85. Geburtstag, am Mittwochvormittag ist Alfred Peschek verstorben. In den 60er-Jahren sorgte er mit seiner Musik in Linz für Skandale, später zählte er zu den großen Komponisten Oberösterreichs.

„Komponieren ist etwas, was man innen erlebt, was man mit dem inneren Ohr hört, so aufzuzeichnen, dass sich der andere etwas vorstellen kann, wie das klingen soll. Das ist also das Wesentliche im Komponieren, und das hab ich mein Leben lang befolgt“, erklärte Peschek seine Arbeit.

Zeitgenössische Musik nach Linz gebracht

„Enfant terrible“ war noch einer der schmeichelhaftesten Titel, mit denen man Alfred Peschek in den 1960er-Jahren in Linz bedachte. Das, wofür man ihn damals beschimpfte, gilt heute als großes Verdienst: Peschek brachte nämlich die aktuelle zeitgenössische Musik nach Linz, Stücke von John Cage etwa, die heute als Klassiker der Moderne gelten.

Alfred Peschek

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Auch mit seiner eigenen Musik beschritt er Wege, die damals nicht so recht verstanden wurden. Er wollte anders sein, aber nicht provozieren.

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Pescheks „pantonale Musik“

Alfred Peschek entwickelte im Lauf der Jahrzehnte seine sogenannte „pantonale Musik“. Ein eigenes Ensemble und das Bergtheater im eigenen Haus in der Linzer Berggasse, gemeinsam mit seiner zweiten Frau, der Tänzerin Erika Gangl, erlaubten viele Entfaltungsmöglichkeiten, vor allem in der Verbindung von Musik und Tanz.

Sein letztes Vermächtnis

Die „Soli pantonale“ sind das letzte Vermächtnis von Alfred Peschek. In diesen Werken eröffnet er mit seinem pantonalen Stil viele Gestaltungsmöglichkeiten. Sie erklangen an seinem 85. Geburtstag in Traun und zuletzt beim Treffpunkt Neue Musik am 29. Jänner im ORF Landesstudio Oberösterreich.

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Dieser Aufführung durch Studenten der Anton Bruckner Privatuniversität (ABPU) konnte Peschek aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr beiwohnen. Er verstarb allerdings in der Gewissheit, dass seine Musik inzwischen schon bei der übernächsten Generation angelangt ist.

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