5x5 für günstigere Wohnungen

Mit der Formel 5x5 will es die SPÖ jungen Leuten einfacher machen, an ihre erste Wohnung zu kommen. Wer seinen ersten Hausstand gründet, soll in den ersten fünf Jahren fünf Euro pro Quadratmeter bezahlen.

Beinahe die Hälfte ihres Einkommens müssen viele, die zum ersten Mal das Hotel Mama verlassen haben nun und in den eigenen vier Wänden leben, für ihre Wohnung ausgeben. Für Christian Makor, dem Vorsitzenden des SPÖ-Landtagklubs, ist das zu teuer und seiner Meinung nach für viele junge Leute schlicht und einfach nicht bezahlbar. Daher sei man auf die 5x5-Formel gekommen, so Makor.

Fünf Euro pro Quadratmeter, fünf Jahre mieten

Fünf Euro pro Quadratmeter soll die Wohnung kosten - ausgenommen sind dabei die Heizung und der Strom - und fünf Jahre lang kann man zu diesen Bedingungen in der Wohnung bleiben. Wenn man nach Ablauf dieser Zeit in der Wohnung bleiben möchte, muss man allerdings wieder die „normale“ Miete bezahlen. In Steyr wird dieses Modell bereits seit Jahren angewendet, immerhin habe man so 228 Wohnungen zur Verfügung stellen könne, so der Steyrer Bürgermeister Gerald Hackl (SPÖ).

Wohnungen sollten eigentlich genug vorhanden sein, sagen die SPÖ-Vertreter. Wohnbaulandesrat Manfred Haimbuchner (FPÖ) ließ in der Beantwortung einer Anfrage wissen, dass 2012 in den oberösterreichischen Gemeinden etwa 600 Genossenschaftswohnungen leer standen, bei der SPÖ rechnet man derzeit sogar mit einer höheren Anzahl.

Land soll Differenz bezahlen

Fünf Euro liegen immerhin deutlich unter den marktüblichen acht Euro, die man derzeit pro Quadratmeter bezahlen muss. Eine 60 Quadratmeter-Wohnung würde dann anstatt 5.760 Euro pro Jahr nur mehr 3.600 Euro kosten. Stellt sich natürlich die Frage, wer die Differenz bezahlen soll. Dieses Geld sollte vom Land kommen, so die SPÖ, die auch schon berechnet hat, dass man bei 1.000 5x5-Wohnungen 2,2 Millionen Euro benötigen würde.

Haimbuchner habe zwar den Bau von günstigen Wohnungen für junge Leute angekündigt, Makor sieht aber einen bedeutenden Vorteil im Vorschlag der SPÖ: Mit dem 5x5-Modell könnte man sofort beginnen und rasch günstigere Wohnungen anbieten, man müsste also nicht jahrelang warten, bis die Bauarbeiten abgeschlossen sind.

FPÖ: „Politische Panikattacke“

„Hätte die SPÖ nicht bis dato das Projekt ‚Junges Wohnen‘ blockiert, wären die ersten Objekte längst bezugsreif“ ließ Haimbuchner die SPÖ am Montagnachmittagin einer Aussendung wissen. Der freiheitlichen Wohnbaulandesrat reihte das Projekt von SPÖ-Klubchef Makor in die Kategorie „politische Panikattacke“ ein.

Thomas Riha, ooe.ORF.at