Minister bekräftigt Bau des Westrings

Der neue Infrastrukturminister Alois Stöger (SPÖ) hat Donnerstagfrüh in Radio Oberösterreich gesagt, dass es eine klare Priorität für den Bau der Linzer Westumfahrung gibt. Voraussetzung seien natürlich positive Ergebnisse der Behördenverfahren. Die Nebenbahnenprojekte würden noch mit dem Land Oberösterreich verhandelt.

Der gebürtige Oberösterreicher bekräftigte im Gespräch mit ORF-Redakteur Wolfgang Marecek, dass keine Projekte in seinem Ressort verschoben werden sollen, das gelte auch in Linz für den nicht unumstrittenen Westring.

Immer wieder Kritik

Die Westumfahrung von Linz gilt als eines der größten Infrastrukturprojekte des Landes Oberösterreich. Begrüßt wird es vor allem von Pendlern. Aber auch der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) spricht vom Westring als einem Verkehrsprojekt mit der größten umweltpolitischen Relevanz seit der Sanierung der Linzer Luft Mitte der 1980er Jahre. Die Straße würde die Lebensqualität von rund 50.000 Menschen verbessern. Mehr dazu Zeitplan für Linzer Westring bestätigt

Heftige Kritik gibt es von den Linzer Grünen. Klubobfrau Gerda Lenger bezeichnete den Westring als „Wahnsinnsprojekt“, das „Zigtausenden LinzerInnen“ schlaflose Nächte bereite. Erst Mitte August machte der Naturschutzbund darauf aufmerksam, dass durch den Bau des Westrings der Brutplatz eines seltenen Wanderfalken in Gefahr sei, und forderte einen behördlichen Schutz (Westring soll Wanderfalken gefährden).

Stöger bestätigte am Donnerstag, dass die Umsetzung schrittweise beginnen solle, sobald die Behördenverfahren abgeschlossen seien. Er erwarte auch ein positives Ergebnis in der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP), so Stöger. Was die Ostumfahrung von Linz betreffe, so sei das - wie es auch der oberösterreichische Straßenbaureferent Franz Hiesl (ÖVP) anklingen ließ - eine Entwicklung, die später stattfinden könne; aber der Westring habe Priorität.

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Westring mit 646 Millionen Euro veranschlagt

Der Westring (A26) ist eine Autobahn zwischen der Mühlkreisautobahn (A7) beim Knoten Hummelhof und der Rohrbacher Straße (B127). Er soll 4,7 Kilometer lang werden, 3,8 davon werden unterirdisch geführt. Die Gesamtkosten für die A26 inklusive der Baukostenindex-Entwicklung werden bis zum Jahr 2029 auf rund 646 Millionen Euro geschätzt. Oberösterreich und Linz haben sich verpflichtet, einen Teil beizusteuern. im Frühjahr 2015 könnte mit dem Bau des ersten Abschnittes, der Donaubrücke, begonnen werden.

Verhandlungspaket für Nebenbahnen

Beim Ausbau der Bahnverbindungen, insbesondere der Nord-Süd-Achse - etwa der Pyhrn- und Summerauerbahn - habe sich zu wenig getan, sagte Stöger, aber generell habe es umfangreiche Verbesserungen für Bahnfahrer gegeben, vor allem aber auf der Ost-West-Achse. Der Minister räumte ein, es könne nicht sein, dass ein Netz mit dem anderen aufgerechnet werde, Österreich brauche alles: die Straße, die Schiene, aber auch das Breitbrand.

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Für Nebenbahnen gebe es ein Verhandlungspaket mit dem Land Oberösterreich, das noch besprochen werde. Das Land hat sich vor wenigen Wochen grundsätzlich dazu bereiterklärt, die Mühlkreisbahn, die Aschacher Bahn, die Hausruckbahn, die Almtalbahn und die bereits 2009 stillgelegte Haager Lies schrittweise von den ÖBB zu übernehmen.