Westring soll Wanderfalken gefährden

Natur- und Tierschützer sehen durch den geplanten Bau des Linzer Westrings eine große Gefahr für einen Brutplatz der äußerst seltenen Wanderfalken. Diese Art ist durch die EU-Vogelschutz-Richtlinie streng geschützt.

Der seltene Brutplatz genau an jener Stelle der Urfahrwänd, wo später ein Tunnel für den Westring entstehen soll, müsse nun behördlich geschützt werden, sagt der Obmann des Naturschutzbundes Josef Limberger.

EU bereits informiert

Auch die zuständigen Stellen der Europäischen Union seien bereits informiert: „Nachdem wir jetzt den Hinweis bekommen haben, dass da heuer eine sehr erfolgreiche Brut mit mehreren Jungvögeln war, sehen wir uns einfach genötigt, die Öffentlichkeit zu informieren und auch den zuständigen Stellen mitzuteilen, denn die müssen jetzt eigentlich tätig werden und schauen, dass dieser Horst geschützt wird“, so Limberger.

Wanderfalke

Josef Limberger

„Großer Kampf, dass er überleben kann“

Helmut Steiner vom Institut für Wildtierforschung und Management: „Der Wanderfalke war Mitte des letzten Jahrhunderts weltweit vom Aussterben bedroht. Es war ein großer Kampf, dass diese Art weltweit überhaupt überleben kann. Mit großer Freude hat man dann natürlich die Bestandserholung registriert, und natürlich auch jetzt in Linz.“ Eine Umsiedlung des Brutplatzes wie von den zuständigen Stellen beim Land vorgeschlagen sei kaum möglich.

„Viele kleine Nadelstiche“

Man sei gewiss nicht so naiv zu glauben, dass das Vorkommen des Wanderfalken den Linzer Westring zu Fall bringen könnte, sagt Konrad Thamm, der in der Angelegenheit eine Bürgerinitiative gegründet hat und Gegner des Westringprojektes ist, so Limberger: „Aber ich habe im Laufe meines Lebens eben die Erfahrung gemacht, dass auch viele kleine Nadelstiche oder Argumente Menschen oder auch politische Systeme zum Umdenken bringen können. Denken Sie nur an die Linzer Luft.“

Auch die Grünen in Linz fordern in einmal mehr das Aus für das „vorgestrige Autobahnprojekt“ wie es Klubobfrau Gerda Lenger formuliert.