Immer mehr psychische Erkrankungen

Die Gebietskrankenkasse hat 2013 über 20 Prozent mehr Antidepressiva verschrieben als vor fünf Jahren. Daneben explodierte auch die Zahl der Krankenstandstage wegen psychischer Erkrankungen.

Ab 30 geht es los und mit zunehmendem Alter steigt die Zahl der Betroffenen. Das zeigen die Zahlen der Krankenkasse. Druck, Demotivation, die Unfähigkeit abzuschalten, Depressionen, ein Gefühl der Erschöpfung, Überlastung und Gereiztheit sind die Alarmsignale für eine psychische Erkrankung.

103.000 Packungen Antidepressiva

Besonders schlimm wird es dann für viele ab 50 und für Frauen im Berufsleben. Frauen in dieser Altersgruppe erhielten im Vorjahr allein in Oberösterreich 103.000 Packungen Antidepressiva verschrieben. Insgesamt steigt die Zahl der Verschreibungen deutlich. Im vergangenen Jahr wurden über 20 Prozent mehr Antidepressiva verschrieben als noch vor fünf Jahre, so die Zahlen der Kasse.

Immer mehr, immer schneller, immer besser

Jeder dritte Arbeitnehmer gilt inzwischen als „psychisch höher belastet“, jeder zehnte als „sehr hoch belastet“. Die Hauptursachen sind Termin- und Zeitdruck, weil immer weniger Personal mehr Aufgaben schneller und in besserer Qualität erfüllen soll. Dementsprechend haben sich die Krankenstände entwickelt.

760.000 Krankenstandstage in Oberösterreich

Im Vorjahr fielen Arbeitnehmer in Oberösterreich wegen psychischer Erkrankungen rund 760.000 Tage aus - fast dreimal so oft wie noch vor 10 Jahren, zeigt man sich bei der Arbeiterkammer Oberösterreich (AK) alarmiert. Psychische Erkrankungen sind bei Österreichs Frauen mittlerweile die häufigste Ursache für Invaliditätspensionen, bei Männern die zweithäufigste.

Grund genug für die AK, einmal mehr ihre Forderung nach einer Evaluierung der psychischen Belastungen in den Betrieben zu erheben. Aus dem Ergebnis müssten dann Maßnahmen abgeleitet werden, die den Druck von den Mitarbeitern nehmen können. Die AK fordert auch ein Bonus-Malus-System, das jene Unternehmen finanziell in die Pflicht nimmt, die krank machende Arbeitsbedingungen nicht abstellen. Außerdem müssten die Kontrollmöglichkeiten des Arbeitsinspektorats dringend ausgebaut werden.

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