Diskussion um Kirchenbeitrag

In der Diözese Linz sind im vergangenen Jahr etwa 9.000 Menschen aus der katholischen Kirche ausgetreten. Einer der Gründe ist bei vielen der Kirchenbeitrag. Alternativen hätten aber noch mehr Nachteile, heißt es aus der Diözese.

Schon ein Zahlschein scheint die Beziehung mancher zur katholischen Kirche erschüttern zu können. Zumindest dann, wenn der Ärger über die Kirche bereits vorhanden oder die Bindung sehr schwach ist. Die Zahl der Austritte ist 2013 um mehr als 15 Prozent höher als im Vorjahr. 2014 lasse sich aber eine leichte Trendwende erkennen, so der Leiter der Kirchenbetragsstellen, Alois Dambachmayr. Genaue Zahlen gebe es noch nicht, doch erstmals seit Jahren sei eine positive Entwicklung bei den Kirchenaustritten erkennbar. Papst Franziskus hat könnte diese Trendwende bewirkt haben.

Gründe für den Austritt werden nicht erhoben

Welche Rolle bei den Austritten der Kirchenbeitrag spielt, wird nicht erhoben. Für Menschen, die weit weg von ihrer Religion stehen, könne die Vorschreibung aber durchaus der letzte, entscheidende Austrittsgrund sein, sagt Dambachmayr.

81 Millionen Euro erhielt die Diözese Linz 2012 von ihren Mitgliedern, im Durchschnitt 120 Euro je Kirchenmitglied. Bei „besonderen Belastungen“ sei man, was die Höhe des Beitrags betrifft, immer gesprächsbereit, betonen die Kirchenbeitragsstellen.

Alternative Beitragssysteme

Ein System wie jenes in Deutschland würde individuelles Entgegenkommen nicht ermöglichen, meint Alois Dambachmayr. In Deutschland hebt der Staat Kirchensteuer ein, mit den Regeln des Finanzamts. Auch das französische System sei keine Alternative, wo die Kirche von Spenden abhängig ist. So könne man aber nicht kalkulieren und die Aufgaben damit nicht geregelt erfüllen, meint Dambachmayr.

Heftige Kritik an Pfändungen

Die Kritik, die Kirche solle nicht wie eine Behörde auftreten, versteht der Leiter der Kirchenbeitragsstellen, wenn es um Pfändungen geht. Auch diese gibt es, allerdings minimal und immer als letzte von vielen Maßnahmen, betont Dambachmayr. Es mache einen Unterschied, ob jemand nicht zahlen könne oder nicht wolle. Wer nicht zahlen wolle, sei unsolidarisch den anderen gegenüber. Gerichtliche Schritte seien dann das Zeichen, dass das nicht in Ordnung sei.

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