Keine Entscheidung zum Hitler-Haus

Büros und Seminarräume oder doch eine internationale Begegnungsstätte? Noch sei keine Entscheidung über die Zukunft des seit Jahren leerstehenden Hitler-Geburtshauses in Braunau gefallen, heißt es aus dem Innenministerium.

Die Stadtpolitiker wollen, dass Volkshilfe und Volkshochschule einziehen. Die Befürworter eines Hauses der Verantwortung geben sich jedoch noch nicht geschlagen.

Politik will Volkshilfe und Volkshochschule

Während der Nazizeit war im Hitler-Geburtshaus eine Volksbücherei untergebracht. Geht es nach den Braunauer Stadtpolitikern, sollen nun die Volkshilfe und die Volkshochschule für mindestens 25 Jahre in das Denkmal-geschützte Gebäude einziehen. Beide hätten bereits eine Absichtserklärung unterzeichnet. Alle im Gemeinderat vertretenen Parteien würden die Entscheidung mittragen, sagt Bürgermeister Johannes Waidbacher (ÖVP): „Es ist die Lösung, die breit akkordiert ist und auch politisch von allen Fraktionen mitgetragen wird. Wenn der Rahmen sehr eng ist, hat man auch relativ wenige Möglichkeiten. Es ist im Endeffekt eine langfristige und tragfähige Nutzungsperspektive.“

„Haus der Verantwortung“

Doch der frühere wissenschaftliche Leiter der Braunauer Zeitgeschichtetage, Andreas Maislinger, wirbt weiter für ein „Haus der Verantwortung“, in dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einen Platz haben sollen: „Es wäre gut, dem Haus eine klare Definition zu geben. Das heißt, wenn es ein Haus der Verantwortung ist, rücke ich es weiter weg vom Hitler-Haus, als wenn ich es normal weiterverwende. Dann behaupte ich, wird es das Hitler-Haus bleiben. Ich gehe davon aus, dass die Entscheidung des Innenministeriums für das Haus der Verantwortung sein wird.“

Interesse an Konsens auf lokaler Ebene

Aus dem Innenministerium heißt es, man sei an einem Konsens auf lokaler Ebene interessiert. Primäres Interesse sei es, zu verhindern, dass es zu einem Wallfahrtsort für Ewiggestrige wird. Wichtig sei, dass auch die Eigentümerin zustimmt, die monatlich 4.700 Euro Miete erhält. Wann die Entscheidung fällt, könne nicht seriös gesagt werden, es gebe keinen Zeitdruck.

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