Raiffeisen denkt über Abwanderung nach

Nach der Erste Bank denkt auch die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich laut darüber nach, ihre Zentrale ins Ausland zu verlegen. Mit einer Konzernzentrale in Bayern hätte man sich 2013 fast 30 Millionen Euro Bankenabgabe gespart.

Die Verlegung der Konzernzentrale ins benachbarte Bayern sei eine Option, die er derzeit konkret prüfen lasse, so Raiffeisen Generaldirektor Heinrich Schaller. Säße man in Passau, dann hätte man im vergangenen Jahr nur fünf Millionen Euro an Bankensteuer gezahlt. In Österreich werde die Raiffeisen Landesbank Oberösterreich 34 Millionen Euro abliefern müssen, wird Schaller in den Oberösterreichischen Nachrichten (Freitagausgabe) zitiert.

Verlegung von Stabsstellen

Es wäre betriebswirtschaftlich fahrlässig, wenn er eine Verlegung des Konzernsitzes - etwa nach Deutschland - nicht für eine Option hielte, so der Generaldirektor. Die Bank würde bei einer Sitzverlegung jedoch nicht zur Gänze abwandern, denn die Nähe zu den Kunden will man ja nicht aufgeben. Verlegt würden wohl nur ein paar Stabsstellen - allerdings wohl solche, die einen großen Anteil am Umsatzvolumen haben.

Reduktion der Bankenabgabe gefordert

Laut Schaller ist die Raiffeisenlandesbank nicht das einzige Geldinstitut, das eine Verlegung ins Ausland prüfe. Von der Politik verlangt der oberste Raiffeisen-Manager eine Reduktion der Bankenabgabe sowie eine Klarstellung, wie lange diese noch eingehoben werde. Auch eine Gegenrechnung mit anderen Belastungen für die Banken sei notwendig.

Die Bankenabgabe war 2011 in Österreich eingeführt worden, um auch die Geldinstitute nach der Finanzkrise in die Pflicht zu nehmen.

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