Auseinandersetzung um PISA-Tests

Der Schlagabtausch um die Teilnahme an den PISA-Tests zwischen dem Land Oberösterreich und der Bundesregierung geht weiter. Die für den Bildungsbereich zuständige Landesrätin Doris Hummer (ÖVP) hat eine neue Möglichkeit auf den Tisch gebracht.

Sie habe eine siebenmonatige Fristverlängerung für die österreichische PISA-Teilnahme bei der OECD erreicht, schreibt Hummer in einer Presseaussendung und spricht von einem wichtigen Verhandlungserfolg mit der OECD. Die OECD sei damit einverstanden, wenn die Vor-Tests für Österreich im Oktober stattfinden. Damit habe Bundesministerium Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) von heute an sieben Monate Zeit, um das Datenleck zu schließen. Hummer fordert deshalb die Ministerin auf, diese Zeit zu nutzen und die PISA-Erhebungen wie geplant durchzuführen.

Ministerium: Keine Verhandlungen mit OECD

Da habe die Landesrätin etwas falsch verstanden, heißt es aus dem Bildungsministerium - das sei keine Zusage gewesen, sondern eine Auskunft. Es habe keine Verhandlungen mit der OECD, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, gegeben, heißt es hingegen aus dem Büro der Bundesministerin. Die OECD gibt an, dass es sich um eine - für das Ministerium bereits bekannte - Auskunft gehandelt habe. Theoretisch sei das Aufschieben der Vorbereitungsarbeiten möglich, doch die umfassende Prüfung der Datensicherheit dauere laut Experten bis Ende des Jahres.

Alle Bildungstests gestoppt

Weil für die Bundesministerin Datenschutz vorgehe, sei fix, dass die PISA-Erhebungen heuer nicht stattfinden werden. Dabei werden neben der Datensicherheit Strukturen und Entscheidungsprozesse untersucht. Die Ministerin hatte die Teilnahme Österreichs an allen Bildungstests der kommenden Monate gestoppt, da beim Bundesinstitut für Bildungsforschung, das die Erhebungen durchführt, die Datensicherheit nicht gewährleistet sei. Testergebnisse seien auf einem rumänischen Server aufgetaucht.

Zuletzt hatte Landesrätin Hummer angekündigt, dass Oberösterreich im Alleingang an der kommenden PISA-Studie teilnehmen wolle. Dem hatte die Bundesministerin entgegengehalten, dass nach Rechtsauffassung des Ministeriums die Teilnahme eines Bundeslandes bei PISA nicht möglich sei, weiters könne ein Bundesland keine Schüler in Bundesschulen zur Teilnahme an derartigen Tests verpflichten.

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