Handys und Navis als Unfallauslöser

Bereits 93 Menschen sind laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) bis jetzt auf oö. Straßen gestorben. Jeder sechste Unfall endete tödlich, weil die Fahrer abgelenkt waren. Verkehrsexperten fordern, dass Telefonieren mit Handy am Steuer ins Vormerksystem aufgenommen werden soll.

Während österreichweit die Zahl der Verkehrstoten heuer um 13 Prozent zurückgegangen ist, wird für Oberösterreich bis Jahresende ein Anstieg erwartet. Im Vorjahr waren es im Straßenverkehr insgesamt 93 Tote, seit einem tödlichen Radunfall am Sonntag sind es auch in diesem Jahr bereits 93.

Ablenkung als dritthäufigste Ursache

Alarmierend ist laut VCÖ dabei die Analyse der Unfallursache. Während die häufigsten Ursachen für tödliche Verkehrsunfälle weiterhin zu hohe Geschwindigkeit sowie Vorrangverletzungen, wie das Nichtanhalten vor Schutzwegen oder Stopptafeln, seien, stehe an dritter Stelle bereits Ablenkung.

Beinahe jeder sechste tödliche Verkehrsunfall in Oberösterreich passiere deshalb, weil der Unfalllenker abgelenkt gewesen sei. Die Hälfte aller Autolenker telefoniert während des Fahrens, laut eigenen Angaben. Wer allerdings am Steuer telefoniert, reagiert ähnlich langsam und schlecht wie bei 0,8 Promille Alkohol im Blut, so der VCÖ.

Navigationsgerät

APA/Helmut Fohringer

Risikofaktor Navi

Noch gefährlicher seien das Lesen und Schreiben von SMS, E-Mails oder das Bedienen von Navigationsgeräten während der Fahrt. Selbst bei technisch optimierten Sprachsteuerungssystemen besteht erhöhtes Unfallrisiko, die manuelle Eingabe eines Navigationsziels stellt eine gefährliche Ablenkung dar. In Österreich benutzen rund 70 Prozent der Autolenker ein Navi.

Der VCÖ fordert daher die Aufnahme von Handytelefonieren am Steuer ins polizeiliche Vormerksystem. Die meisten tödlichen Verkehrsunfälle passierten heuer übrigens in den Bezirken Wels-Land und Schärding mit zehn und die Bezirke Braunau am Inn und Vöcklabruck mit je acht Verkehrstoten.

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