Prozess gegen Ex-Polizeichef im Herbst

Die Anklage gegen den früheren stellvertretenden Polizeichef aus Guatemala, dem die Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis mehrfachen Mord vorwirft, ist rechtskräftig. Der Prozess wird im Herbst beginnen.

Zwölf Tage hat das Landesgericht Ried für den Prozess eingeplant. Ehemals führende Politiker von Guatemala werden als Zeugen aussagen. 32 Stunden Videoaufnahmen, die bei der Einvernahme von acht weiteren Zeugen angefertigt wurden, werden vorgeführt, darüber hinaus werden die Protokolle von 54 weiteren Zeugenbefragungen verlesen, ebenso die Obduktionsgutachten. Der Akt umfasst rund 15.000 Seiten.

Vorwurf des siebenfachen Mordes

Die Staatsanwaltschaft Ried wirft dem ehemaligen stellvertretenden Polizeichef von Guatemala siebenfachen Mord vor. Er soll mit verantwortlich sein, dass sieben Menschen in Guatemala ohne rechtsstaatliche Grundlage hingerichtet worden sind. Die sieben sind in den frühen Morgenstunden des 25. September 2006 von einer schwer bewaffneten und mit Sturmhauben maskierten Truppe aus nächster Nähe erschossen worden, der Angeklagte soll dabei gewesen sein.

2007 nach Österreich geflüchtet

2007 ist er mit seiner Familie nach Österreich geflüchtet und hat Asyl beantragt. Im Mai 2011 wurde er festgenommen, eine Auslieferung nach Guatemala war abgelehnt worden, weil dort kein faires Verfahren zu erwarten sei.

Der Mordprozess gegen den ehemaligen stellvertretenden Polizeichef startet in Ried am 10. September, ein Urteil wird für den 8. Oktober erwartet.

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