Prozess gegen Rotlichtmilieu-Netzwerk

Am Montag beginnt am Landesgericht Wels der Prozessreigen gegen ein kriminelles Netzwerk im Rotlichtmilieu. Mit dabei auch Mitglieder der rechtsextremen Gruppe „Objekt 21“, die im Bezirk Vöcklabruck ihre Zentrale hatten.

Der Prozess am Montag soll nur der Erste in einer ganzen Reihe sein. Nachdem das kriminelle Netzwerk, das in Wien und Oberösterreich aktiv war zerschlagen wurde, sind die Ermittler jetzt soweit, dass es vor Gericht weitergehen kann. Jener 29-Jährige, der sich als erster vor dem Landesgericht Wels verantworten muss, soll bei Raubüberfällen und Einbrüchen dabei gewesen sein und muss sich dafür sowie für die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung verantworten. Der Mann ist großteils geständig und belastet weitere Personen.

Brandanschlag auf Saunaclub

Die beiden Männer, die als nächstes vor dem Richter stehen werden, sollen gemeinsam mit zwei weiteren Verdächtigen einen Brandanschlag auf einen Saunaclub in Wien verübt haben. Einem der Männer wird außerdem eine Brandstiftung in einem Bordell im Bezirk Kirchdorf zur Last gelegt.

Insgesamt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen 35 Beschuldigte. Der Gruppe werden neben den Brandanschlägen auch Gewalt-, Eigentums- und Vermögensdelikte, wie zum Beispiel Schutzgeld-Erpressungen in der Rotlichtszene vorgeworfen. Waffen und Drogenhandel kommen noch dazu und der Gesamtschaden soll sich auf rund 3,5 Millionen Euro belaufen.

Überschneidungen mit der Gruppe „Objekt 21“

Bei Hausdurchsuchungen wurden illegale Waffen und Sprengstoff sichergestellt. Neben diesen Taten im Rotlichtmilieu gibt es auch Überschneidungen mit der rechtsextremen Gruppe „Objekt 21“, die sich im Bezirk Vöcklabruck angesiedelt hatte. Sieben Mitglieder dieser Vereinigung müssen sich auch wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung verantworten.