Hochwasser: 15 Mio. Euro Schaden in Landwirtschaft

Auf 15 Millionen Euro wird der Schaden, den das Hochwasser der vergangenen Wochen allein in Oberösterreichs Landwirtschaft angerichtet hat, geschätzt. Diese Summe liegt deutlich über dem Schaden von 2002, damals waren es 11,6 Millionen Euro.

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Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) und Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Reisecker zogen am Dienstag in Linz eine erste Zwischenbilanz. Wie 2002 wurden auch beim letzten Hochwasser 10.500 Hektar wurden durch die Fluten heuer geschädigt. Diese Fläche ist etwa gleich groß wie jene, die 2002 betroffen war. Da es 2013 aber mehr höherwertige Kulturen - wie Gemüse oder Saatmais - erwischt hat, ist der Schaden diesmal deutlich höher. Zudem waren beim August-Hochwasser vor elf Jahren viele Felder bereits abgeerntet. Von den 10.500 Hektar geschädigter landwirtschaftlicher Flächen entfallen 7.400 auf Ackerfrüchte, 2.400 auf Grünland sowie 700 auf Gemüse, Speisekartoffel und Erdbeeren. Einzelne Landwirte haben einen Totalausfall ihrer Ernte zu erwarten. Zudem wurden 4.000 Hektar forstwirtschaftliche Areale geflutet und 274 Gehöfte im gesamten Bundesland beschädigt.

Nun werden Kommissionen in den Gemeinden eingesetzt, um die Schäden aufzunehmen. Beim Katastrophenfonds des Landes seien bisher 90 Meldungen eingegangen, so Hiegelsberger. Die am stärksten betroffenen Bezirke sind Urfahr-Umgebung, Perg und Eferding.

50 Prozent der Gemüseproduktion zerstört

„Gut 50 Prozent der oberösterreichischen Gemüseproduktion ist davongeschwommen“, zeigte Pflanzenbaudirektor Christian Krumphuber jenen Bereich auf, wo die größten Ausfälle zu erwarten sind. Bei den Gurken, für die das Eferdinger Becken bekannt ist, dürften 30 bis 40 Prozent verloren sein, bei den Erdbeeren 20 bis 25 Prozent. Ein Preisanstieg für die Konsumenten sei aber - zumindest im Lebensmittelhandel, der aus einem europäischen Markt schöpfe - nicht zu erwarten, so Reisecker, eventuell aber bei lokalen Vermarktern.

Feld steht nach Hochwasser unter Wasser

APA/rubra

Eine Nachsaat ist für die meisten Landwirte nicht mehr möglich - teils aus pflanzenbaulichen Gründen, teils aber auch, weil im Gemüseanbau fast alles über Vertragsanbau gehe, wie Hiegelsberger erklärte. Wenn Landwirte nun noch Salat ansetzen würden, könnten sie zwar eine Ernte erzielen, sie aber kaum absetzen.

Massive Folgen hat das Hochwasser auch im Grünland: Die Wiesen seien vor der Katastrophe großteils nicht gemäht worden, weil das Wetter so schlecht war, sagte Reisecker. Nun müssen die Bauern die Mahd entsorgen. Sie ist zu stark verschmutzt, um noch verfüttert zu werden.

Tierkadaver müssen entfernt werden

Ein Problem stellen auch die zahlreichen Tierkadaver dar, die so rasch wie möglich von den Flächen entfernt werden müssen, damit nichts ins Futter kommt. Kontaminierungen durch Öl oder andere Giftstoffe dürften diesmal weniger stark sein als 2002, weil es einerseits weniger Gebäude erwischt hat und andererseits die Zahl der Ölheizungen sinkt. Priorität habe für viele Bauern nun, die Böden „für 2014 wieder fit zu machen“, so Krumphuber.

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