Wohnplätze für Beeinträchtigte fehlen

Mehr als 3.000 Wohnplätze für Menschen mit Beeinträchtigung fehlen in OÖ. Wohnen ist nur ein Bereich, in dem sich das Land Herausforderungen stellen muss, so der Tenor bei einer Tagung in Linz rund um die UN-Behindertenrechtskonvention.

Besonders rund um Wohnen, Arbeit und Bildung sieht die Interessenvertretung der Menschen mit Beeinträchtigung Herausforderungen.

Voll- oder teilweise betreutes Wohnangebot

Nur rund jede zweite Person mit Beeinträchtigung kann in Oberösterreich so wohnen, wie sie es benötigt und wünscht. 3.000 Menschen warten auf ein voll- oder teilweise betreutes Wohnangebot, etwas mehr haben eine entsprechende Wohnform.

Mit ein Grund dafür, dass sich die Wohnsituation zuspitzt, ist die demographische Entwicklung, sagt Alfred Prantl von der Interessenvertretung der Menschen mit Beeinträchtigung: „Dass die Menschen mit Beeinträchtigung auch älter werden, dass die Betreuungspersonen, die zuhause betreut haben, das nicht mehr können. Ich glaube, dass es jetzt an der Zeit ist, dass Menschen aus Großeinrichtungen ausziehen und in betreuten Wohnungen oder in Wohngemeinschaften selbständig leben können.“

Trend zu kleinen Wohngemeinschaften

Der Trend gehe weg von großen Wohneinrichtungen hin zu kleinen Wohngemeinschaften und flexiblem Angebot. Immer mehr Menschen mit Beeinträchtigung wollen früher selbständig alleine leben, so Prantl. Es hakt, wie so oft, bei den Finanzen. 150 Mio. Euro bräuchte das Sozialressort, um die Nachfrage zu decken, so Sozialreferent Josef Ackerl (SPÖ). Zum Vergleich: Das Budget für das gesamte Sozialressort liege bei rund 480 Mio. Euro, so Ackerl.

Was die Arbeit betrifft, ist die Betreuungssituation etwas besser. Doch auch hier warten mehr als 2.200 Menschen mit Beeinträchtigung auf eine geeignete Beschäftigung.