Keine Spur nach Österreich im Fall Mannichl

Die Oberstaatsanwaltschaft Passau dementiert nun jene Gerüchte, dass die Messerattacke auf den Passauer Polizeipräsidenten Alois Mannichl vor viereinhalb Jahren auf das Konto des oberösterreichischen Neonazi-Netzwerkes „Objekt 21“ geht.

Der Passauer Polizeipräsident Alois Mannichl war im Dezember 2008 vor seinem Wohnhaus von einem Unbekannten mit einem Messer niedergestochen und lebensgefährlich verletzt worden.

Versehentlich auf Grabplatte getreten

Die „Krone“ berichtete in ihrer Ausgabe am Dienstag, dass die beinahe tödliche Attacke auf Mannichl „Objekt 21“-Mitgliedern zuzuschreiben sei. Der Unbekannte soll, bevor er damals zugestochen hat, gesagt haben: „Du trampelst auf den Gräbern unserer Kameraden herum!“. Damit hatte der Täter möglicherweise auf jenen Vorfall angespielt, als Mannichl bei einer Veranstaltung zum Gedenken an Kriegsopfer versehentlich auf eine Grabplatte getreten sein soll. Bilder davon kursierten in rechtsradikalen Foren und sorgten dort für Unmut, so die Tageszeitung in ihrer Ausgabe am Dienstag.

Alois Mannichl

APA/Armin Weigel

Der Anschlag war vermutlich von einem Rechtsextremisten verübt worden.

Mannichl überlebte das Attentat nur mit knapper Not. Der Täter konnte trotz intensiver Ermittlungen und der Einrichtung einer 50-köpfigen Sonderkommission nie gefasst werden. Damals wurden zwei verdächtige Männer festgenommen. Der Verdacht gegen die beiden hatte sich aber nicht erhärtet, sie wurden wieder freigelassen.

Verdacht deutscher Ermittler

Deutsche Ermittler äußern nun aber den Verdacht, dass das erst kürzlich aufgeflogene rechtsradikale Netzwerk „Objekt 21“ aus Desselbrunn in das Attentat verstrickt sein könnte.

Wie Oberstaatsanwalt Helmut Walch am Dienstag gegenüber dem ORF-Radio Oberösterreich berichtete, gibt es jedoch keine konkrete Spur in diese Richtung.

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