Keine Spur nach Österreich im Fall Mannichl
Der Passauer Polizeipräsident Alois Mannichl war im Dezember 2008 vor seinem Wohnhaus von einem Unbekannten mit einem Messer niedergestochen und lebensgefährlich verletzt worden.
Versehentlich auf Grabplatte getreten
Die „Krone“ berichtete in ihrer Ausgabe am Dienstag, dass die beinahe tödliche Attacke auf Mannichl „Objekt 21“-Mitgliedern zuzuschreiben sei. Der Unbekannte soll, bevor er damals zugestochen hat, gesagt haben: „Du trampelst auf den Gräbern unserer Kameraden herum!“. Damit hatte der Täter möglicherweise auf jenen Vorfall angespielt, als Mannichl bei einer Veranstaltung zum Gedenken an Kriegsopfer versehentlich auf eine Grabplatte getreten sein soll. Bilder davon kursierten in rechtsradikalen Foren und sorgten dort für Unmut, so die Tageszeitung in ihrer Ausgabe am Dienstag.
APA/Armin Weigel
Mannichl überlebte das Attentat nur mit knapper Not. Der Täter konnte trotz intensiver Ermittlungen und der Einrichtung einer 50-köpfigen Sonderkommission nie gefasst werden. Damals wurden zwei verdächtige Männer festgenommen. Der Verdacht gegen die beiden hatte sich aber nicht erhärtet, sie wurden wieder freigelassen.
Verdacht deutscher Ermittler
Deutsche Ermittler äußern nun aber den Verdacht, dass das erst kürzlich aufgeflogene rechtsradikale Netzwerk „Objekt 21“ aus Desselbrunn in das Attentat verstrickt sein könnte.
Wie Oberstaatsanwalt Helmut Walch am Dienstag gegenüber dem ORF-Radio Oberösterreich berichtete, gibt es jedoch keine konkrete Spur in diese Richtung.
Links:
- „Objekt 21“: Landessicherheitsrat tagt (ooe.ORF.at; 28.1.13)
- Rechte Szene: Kritik an Landespolitik (ooe.ORF.at; 25.1.13)
- Zunahme an rechtsextremen Umtrieben (ooe.ORF.at; 24.1.13)
- Rechtsradikales Netzwerk ausgehoben (ooe.ORF.at; 24.1.13)