Bosrucktunnel bekommt „Ohren“

„Abgehört“ werden Autofahrer im neuen Bosrucktunnel durch „intelligente Ohren“. Die Tunnelanlage wird mit Mikrofonen und einem Akustiksystem ausgestattet, das schneller Alarm schlagen kann als Brandmelder und Videoüberwachungen.

Nicht nur Augen, sondern auch Ohren schützen künftig Autofahrer, denn: Das Hightech-Sicherheitsprojekt „Akut“ baut nicht, wie übliche Warnsysteme, auf optischen Reize auf. Diese österreichische Innovation hört Gefahren.

„Untypische“ Geräusche werden herausgefiltert

ASFINAG-Vorstand Alois Schedl erklärt, wie die neuen Bosrucktunnel-Ohren funktionieren: Es werden Mikrofone im Tunnel installiert, und es werden alle typischen Geräusche herausgefiltert, und wenn etwas untypisch ist - zum Beispiel wenn jemand aussteigt, redet, schreit oder Türen zuschlägt -, wird sofort Alarm geschlagen.

1,5 Mrd. Euro für Sicherheit in Tunnels

Auch bei Feuer reagieren die Ohren schneller als ein Brandmelder. Insgesamt will die ASFINAG 1,5 Mrd. Euro in die Sicherheit österreichischer Tunnel investieren. Rund ein Drittel der Kosten entstehen hierzulande, so Schedl: „300 Mio. Euro für den Bosrucktunnel, 200 Mio. Euro für die Tunnelkette Klaus. Und dann haben wir noch die Überwachungszentrale Wels und die Aufrüstung der anderen Tunnel, insgesamt rund 550 Mio. Euro.“

61 Tote auf Autobahnen und Schnellstraßen

Rund jeder zweite Euro des Baubudgets fließt in die Sicherheit, so Schedl. Bereits in den letzten zehn Jahren konnte man die Zahl der Verkehrstoten auf den Autobahnen schon um rund zwei Drittel reduzieren. 2012 waren es 61 Todesopfer auf den Autobahnen und Schnellstraßen. In Etappen sollen bis 2018 die Ausbau- und Umbauarbeiten abgeschlossen sein.

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  • ASFINAG(www.asfinag.at)