ÖVP kämpft weiter für Eisenbahnbrücke

Die ÖVP in Linz setzt weiter alles daran, die stark sanierungsbedürftige Eisenbahnbrücke zu retten, die bald für den Verkehr gesperrt werden soll. Vizebürgermeister Erich Watzl bringt jetzt eine neue Variante zur Rettung ins Spiel.

Geht es nach den jüngsten Gutachten, sind die Tage der Eisenbahnbrücke gezählt. Obwohl die Zeit drängt, muss die Politik in der Landeshauptstadt noch auf den Beschluss des Denkmalamtes warten.

„ÖBB hat Verpflichtung“

Die ÖVP präsentiert inzwischen eine neue Überlegung, um die Brücke zu retten. Denn, so sagt Vizebürgermeister Erich Watzl, ein Denkmal reiße man nicht so einfach ab. Außerdem seien die ÖBB als Besitzer der Eisenbahnbrücke auch gesetzlich verpflichtet, denkmalgeschützte Objekte in ihrem Bestand zu sichern.

Zwei Brücken nebeneinander

Der Vorschlag der ÖVP wäre, neben der Eisenbahnbrücke eine neue Brücke für den Individualverkehr zu bauen. Öffentliche Verkehrsmittel, Radfahrer und Fußgänger sollten die alte Brücke nutzen. „Es soll hier möglichst umgehend ein Gestaltungswettbewerb ausgeschrieben werden, so dass wir so rasch wie möglich ein Ergebnis haben und danach in die Umsetzung gehen können“, so Watzl.

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Erich Watzl im Gespräch mit ORF-Redakteur Gernot Ecker

Neue Brücke neben Eisenbahnbrücke

KPPK Ziviltechniker GmbH

Geht es nach den Plänen der ÖVP, steht hier bald eine zweite Brücke.

Rund 30 Millionen würde eine neue Brücke kosten. Stromabwärts, direkt neben der alten Bücke, soll die neue gebaut werden, so der Architektenplan der ÖVP. Diese soll ebenfalls mit zwei Bögen versehen werden: einem großen mit 200 Meter Spannweite und einem kleineren mit 120. Beide Übergänge würden sich optisch ergänzen und würden die Schiffbarkeit der Donau garantieren.

SPÖ gegen Pläne der ÖVP

Die Sanierung der Eisenbahnbrücke müsste laut ÖVP die ÖBB tragen. Doch hier winkt SPÖ-Vizebürgermeister Klaus Luger ab. Die ÖVP habe wenig Neues auf den Tisch gelegt, sagt er. Es brauche eine auf Dauer tragfähige Brücke in ausreichender Breite, um auch einen zweispurigen Schienenverkehr zuzulassen.

Neue Brücke neben Eisenbahnbrücke

KPPK Ziviltechniker GmbH

„Der Vorschlag der ÖVP hat den großen Nachteil, dass der Schienenstrang an der Eisenbahnbrücke nur eingleisig ist. Wir hätte dort also ein Nadelöhr, sobald genug Straßenbahnen diese Donaustelle queren wollen“, argumentiert Luger.

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Klaus Luger im Gespräch mit ORF-Redakteur Gernot Ecker

Aufgrund dieses Problems, hätten drei Fraktionen nach reiflicher Überlegung für den Neubau einer Eisenbahnbrücke gestimmt. Eine Teilsanierung der alten würde bis zu 40 Millionen Euro mehr kosten, so Luger. Das will aber Watzl wiederum nicht gelten lassen. Er sieht kein Problem darin, auch auf der Eisenbahnbrücke einen Gegenverkehr einzurichten.

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Das letzte Wort hat aber ohnehin das Denkmalamt. Denn belässt dieses den Denkmalschutz auf der alten Eisenbahnbrücke, dann muss es sowieso eine Zwei-Brücken-Lösung geben. Doch obwohl die Zeit bereits sehr drängt, dürfte es dahingehend erst bis Sommer eine Entscheidung geben.

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