Weitere Details im Fall Kremsmünster

Immer mehr Hintergründe werden zu jenem Ex-Pater des Stiftes Kremsmünster bekannt, dem vorgeworfen wird, Schüler sexuell missbraucht zu haben. Er soll mit einem pädophilen Kinderpsychiater zusammengearbeitet haben.

Wie aus einem Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Kirchdorf hervorgeht, den die „Oberösterreichischen Nachrichten“ am Samstag zitierten, soll der Mann Schülern, die nicht gefolgt haben, damit gedroht haben, seine Pumpgun zu holen. 2010 wurde demnach ein Waffenverbot gegen den ehemaligen Pater verhängt, ausgehend von einer Anzeige des Abts des Stiftes Kremsmünster, etwa zwei Wochen nachdem die Missbrauchsvorwürfe bekannt geworden sind.

Waffe nie als Druckmittel eingesetzt

Der Ex-Pater soll die Waffe in den 1990er-Jahren von der Mutter zweier Schüler erhalten haben. Er selbst habe sie aber nie als Druckmittel eingesetzt - er sei falsch interpretiert worden - rechtfertigt sich der Ex-Pater. Ob er deshalb und wegen des sexuellen Missbrauchs angeklagt wird, gibt die Staatsanwaltschaft Steyr in den nächsten Tagen bekannt.

Zusammenarbeit mit Kinderpsychiater Franz Wurst

Die Staatsanwaltschaft belastet den Ex-Pater weiter. Aus ihren Akten geht hervor, dass er in den 1970er-Jahren mit dem pädophilen Kinderpsychiater Franz Wurst zusammengearbeitet hat - mehr dazu in Franz Wurst: 40 schwere sexuelle Straftaten (ooe.ORF.at). Der mittlerweile verstorbene Wurst soll im Stift Kremsmünster die Genitalien von Schülern „vermessen“ haben.

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