Gnadenfrist für Eisenbahnbrücke

Die Eisenbahnbrücke mitten in Linz sollte eigentlich mit Jahresende für den Verkehr gesperrt werden. Ein neues Gutachten lässt aber jetzt das Befahren der Brücke zumindest bis Ende März 2013 zu.

2010 nahm ein Gutachter der TU Wien die Eisenbahnbrücke in Linz erstmals unter die Lupe und kam damals zum Schluss, mit Ende 2012 sei auch das Ende der Lebensdauer der Brücke erreicht. Damit drohte eine Sperre der Brücke am 31. Dezember.

Sperre ab 100 km/h Windgeschwindigkeit

Jetzt überprüfte der Gutachter die Brücke noch einmal und ist nun der Ansicht, dass zumindest bis Ende März 2013 die 112 Jahre alte Brücke genutzt werden könne. Voraussetzung dafür ist aber eine 30 km/h Beschränkung für Autos, zehn km/h für Züge und eine Sperre der Brücke bei Windgeschwindigkeiten über 100 Km/h.

Eisenbahnbrücke in Linz

foto-kerschi.at/Werner Kerschbaummayr

Für den Linzer Vizebürgermeister Klaus Luger (SPÖ) ist das neuerliche Gutachten eine Art Gnadenfrist. Bis Februar, respektive März 2013 hat auch der Denkmalschutz angekündigt zu entscheiden, ob die Brücke weiter unter Denkmalschutz bleibt oder dieser aufgehoben wird. Davon hängt auch ab, wie es mit der Brücke weitergeht. Luger bleibt dabei, dass die beste Lösung der Abriss und der Bau einer neuen Brücke sei.

Reparatur erscheint ausgeschlossen

Die ÖVP hingegen kritisiert, dass schon beim ersten Gutachten 2010 klar gewesen sei, dass eine Sanierung notwendig sei. Luger habe es seither verabsäumt diese Sanierung in die Wege zu leiten, kritisiert ÖVP-Klubobmann Bernhard Baier. Die ÖVP ist ebenfalls für eine neue Brücke, aber auch für eine Sanierung der Eisenbahnbrücke.

Eisenbahnbrücke in Linz

foto-kerschi.at/Werner Kerschbaummayr

Dem steht Luger mit Blick auf das neuerliche Gutachten skeptisch gegenüber. Demnach sollen 50 Prozent der Eisenteile derart verrostet sein, dass eine Reparatur ausgeschlossen erscheine. Beim Poker um die Zukunft der Eisenbahnbrücke ist aber noch ein dritter Spieler beteiligt - die ÖBB, denen die Brücke gehört.