Jäger erschießt Fohlen statt Wildschwein

Ein Rassefohlen im Wert von 15.000 Euro hat ein Jäger im Bezirk Rohrbach angeschossen. Er habe es mit einem Wildschwein verwechselt. Der Besitzer musste das verletzte Tier schließlich einschläfern lassen.

Der Vorfall passierte vor etwa drei Wochen, wie auch die „Bezirksrundschau“ (Donnerstag-Ausgabe) berichtet. Der Züchter des Fohlens schildert, dass er unweit seines Hauses einen Schuss gehört habe. Etwa eine Dreiviertelstunde später hätten dann mehrere Jäger an seiner Tür geläutet und ihm gesagt, dass sie irrtümlich ein Jungfohlen angeschossen hätten.

Fohlen "Nika"

ORF

Nika überlebte den Vorfall nicht

Folgenschwere Verwechslung

Die beinahe unglaubliche Entschuldigung war, dass einer der Waidmänner das Pferd für ein Wildschwein gehalten habe. Das angeschossene Fohlen Nika wurde in die Pferdeklinik Tillysburg gebracht, musste aber wegen der schweren Verletzungen eingeschläfert werden. Der Züchter hatte das 15.000 Euro teure Pferd, das im April zur Welt kam, schon verkauft. Es sollte ein Maturageschenk für eine 20-jährige Schülerin werden.

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„Auf einem Röntgen konnte man sehen, dass die Kugel direkt in den Rücken gegangen ist. Das linke Schulterblatt wurde dabei komplett zertrümmert“, so die junge Frau.

Entzug des Jagdscheins droht

Der Jagdleiter der Gemeinde Atzesberg - er war bei der vermeintlichen Wildschweinjagd auch dabei – erstattete Anzeige. Bezirksjägermeister Hieronymus Spannocchi kennt die genauen Hintergründe nicht. Ein Schuss dürfe aber nur abgegeben werden, wenn man sich absolut sicher sei, worauf man schießt, sagte Spannocchi. Dem betreffenden Jäger droht jetzt der Entzug des Jagdscheins.

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„Ich will der Behörde nicht vorgreifen, aber es ist natürlich vom jagdlichen Standpunkt her ein nicht unbeträchtliches Vergehen. Es hat mit der Sicherheit beim Umgang mit der Waffe zu tun und ist daher ein schwerwiegendes Problem“, so Spannocchi.

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