Kritik an neuem gespag-Vorstand

Auf Kritik stößt die Erweiterung des Vorstandes der landeseigenen Spitalsgesellschaft gespag, die vom Aufsichtsrat beschlossen worden ist. Der Präsident des Landesrechnungshofes kann keine sachlichen Gründe für einen dritten Vorstand erkennen.

Ab Anfang nächsten Jahres soll der Vorstand von derzeit zwei auf drei Mitglieder vergrößert werden. Die Büroleiterin von Landeshauptmann Josef Pühringer gilt als Wunschkandidatin der ÖVP. Mehr dazu in Vorstand der gespag wird erweitert und Diskussion über neuen gespag-Vorstand

„Keine diesbezüglichen Managementdefizite“

Helmut Brückner, der Präsident des Landesrechnungshofes, der vor kurzem die oberösterreichische Spitalsreform einer Prüfung unterzog, kann für die Vergrößerung des Vorstands keine sachlichen Gründe erkennen. Bei der Prüfung seien auch „keine diesbezüglichen Managementdefizite“ festgestellt worden, so Brückner.

Der Präsident des Landesrechnungshofes, Helmut Brückner, im Gespräch mit ORF-Redakteur Johannes Reitter:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Brückner: Notwendigkeit nicht erkennbar

Im Vergleich zu den anderen landeseigenen Gesellschaften in Österreich, die zum Teil auch größer sind, sei der Vorstand der gespag mit drei Mitgliedern „deutlich größer“, sagt der der Präsident des Landesrechnungshofes im Gespräch mit dem ORF Oberösterreich. Für den Landesrechnungshof sei die Notwendigkeit einer Vergrößerung des Vorstands nicht erkennbar, aber „es kann ja möglicherweise Gründe geben, die uns bisher verborgen geblieben sind“, so Brückner.

Aufsichtsrat verteidigt Entscheidung

Der Vorsitzende des gespag-Aufsichtsrates, Franz Mittendorfer, verteidigte am Freitag im Gespräch mit dem ORF Oberösterreich neuerlich die Entscheidung, den Vorstand auf drei Mitglieder zu vergrößern. Der Rechnungshof habe sich im ersten Jahr der Umsetzung der Spitalsreform damit beschäftigt, ob und wie weit die Ziele der Reform umgesetzt wurden, und habe der gespag ein gutes Zeugnis ausgestellt.

Franz Mittendorfer im Gespräch mit ORF-Redakteur Robert Fürst:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Auf die Frage, warum man jetzt einen zusätzlichen Vorstand brauche, sagte Mittendorfer, dass es bei den Umsetzungen der Spitalsreform viele zusätzliche Aufgaben gebe, für die auch zusätzliche Kapazitäten notwendig seien.