Diskussion über neuen gespag-Vorstand

Der Aufsichtsrat des landeseigenen Spitalsbetreibers gespag halte einen neuen, dritten Vorstand für dringend notwendig, sagt Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP), dessen Büroleiterin als Kandidatin gilt. Am Mittwochabend wurde die Erweiterung beschlossen.

Durch die Spitalsreform und die bevorstehende österreichweite Gesundheitsreform kämen neue Aufgaben auf die gespag zu. Nicht zuletzt auch durch die Bemühungen, in Zukunft auch in Oberösterreich ein Medizinstudium möglich sein kann. Der dritte Vorstandsposten dürfe jedoch kein zusätzliches Geld kosten und auch nicht zu Lasten der Belegschaft gehen, so Pühringer. Mehr dazu in Vorstand der gespag wird erweitert

“Darf keinen Euro mehr kosten“

Im Gespräch mit dem ORF-Redakteur Johannes Reitter sagte der Landeshauptmann: „Der gespag-Vorstand hat eine eigenständige Entscheidung gefällt. Ich habe dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates ganz klar vermittelt, dass es keinen Euro mehr kosten darf, keine anderen Posten deswegen gestrichen werden dürfen und dass dieser Posten bis zum Abschluss der Spitalsreform befristet eingeführt wird.“

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Er sei sich der Tatsache bewusst, dass der Zeitpunkt der Einführung ein „sehr ungünstiger“ sei und er habe auch Verständnis, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der gespag irritiert sind, so Pühringer: „Ich geben ihnen aber die Zusicherung, dass durch diese Maßnahme bei ihnen nicht zusätzlich gespannt wird.“

Keinerlei Bevorzugung

Auf die Frage, ob eine Bestellung von seiner Büroleiterin, die im Gespräch für den neu geschaffenen Posten ist, nicht einen schalen Geschmack hinterlassen könnte, sagt Pühringer: „Ich kann niemanden benennen, der bisher der Frau Dr. Drda nicht die Qualitäten zugesprochen hätte, die man für eine Bewerbung braucht. Ob sie sich bewirbt oder nicht, ist ausschließlich ihre Angelegenheit.“ Natürlich könne sich so eine Mitarbeiter bewerben und er habe aber mit keiner Bevorzugung zu rechnen. Es wäre aber „grob ungerecht“ solchen Mitarbeitern als Bestrafung zu verbieten, dass sie sich bei solchen Ausschreibungen bewerben, so der Landeshauptmann.

BZÖ: „Völlig überflüssig“

Als „völlig überflüssig“ bezeichnet die Landesobfrau des BZÖ, Ursula Haubner, den neu geschaffenen Vorstandsposten. Sie spricht von einem „unverschämten parteipolitisch motivierten Ausbau der ÖVP-Allmacht in Oberösterreich“.