Vorstand der gespag wird erweitert

Der Krankenhausbetreiber des Landes Oberösterreich, die gespag, bekommt ein drittes Vorstandsmitglied. Das hat der Aufsichtsrat am Mittwoch beschlossen und mit zusätzlichen Aufgaben durch die laufende Spitalsreform II begründet.

Die Erweiterung hatte im Vorfeld für Kritik gesorgt. Wie die Austria Presse Agentur in Erfahrung brachte, stimmten Günther Steinkellner (FPÖ) und Ulrike Schwarz (Grüne) im Kontrollgremium dagegen. Als Favoritin für den Posten war Elgin Drda, Büroleiterin von Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) und selbst Aufsichtsratsmitglied, ins Spiel gebracht worden.

„Entscheidung nicht leicht gemacht“

„Ich darf Ihnen versichern, dass wir uns die Entscheidung nicht leicht gemacht haben“, sagte der Vorsitzendes des Aufsichtsrates, Franz Mittendorfer. Die bestehenden Vorstandskapazitäten seien aber „in quantitativer, nicht in qualitativer Hinsicht“ nicht ausreichend. Bei einer Reform mit einem Kostendämpfungspotenzial von 2,3 Milliarden Euro müsse es in der obersten Führungsetage eine zentrale Ansprechperson für die mehr als 9.000 Mitarbeiter geben. Der dadurch entstehende finanzielle Aufwand - ein gespag-Vorstandsposten schlägt mit rund 180.000 Euro zu Buche - werde ausschließlich beim Betriebs- und Sachaufwand, aber nicht beim Personal eingespart, so Mittendorfer.

Umgehende Ausschreibung

Die Ausschreibung der Funktion erfolge umgehend, die Entscheidung werde vor Weihnachten fallen. Der Aufsichtsratsvorsitzende betonte, dass die Aufstockung des Vorstandes vorerst für die Dauer der Spitalsreform bis 2020 gelte und „nicht in Stein gemeißelt“ sei. Verglichen mit anderen Krankenhausträgern arbeite man zudem mit einer schmalen Führungsebene. „Wir wollen nicht unten sparen und oben prassen, sondern die Reform vorantreiben“, sagte Mittendorfer. Sein Stellvertreter, der frühere SPÖ-Klubobmann Karl Frais, hielt fest, dass der Vorstand mittlerweile mit deutlich mehr Aufgabenfeldern zu tun habe und man eine optimale Versorgung der Bevölkerung und eine zufriedene Mitarbeiterschaft brauche.

Heftige Diskussionen

Nach „heftigen Diskussionen“ (Mittendorfer) haben in der Aufsichtsratssitzung elf von 13 der insgesamt 14 Mitglieder - Drda war nicht anwesend - für eine Erweiterung gestimmt. Mitten im Reformprozess brauche man nicht zu argumentieren, dass es eine Überbelastung gebe, kritisierte Steinkellner. Um Akzeptanz in den Regionen und beim Personal zu bekommen, müsse man auch im Management auf geringe Kosten achten. „Es geht um die Symbolkraft“, betonte der FPÖ-Klubobmann.

Das Modell zusätzlicher Personalressourcen für die Umsetzung der Reform sei sicher begründet, es müsse aber nicht zwangsläufig in der Vorstandsebene realisiert werden, so Schwarz. Für die Grünen ist es „wichtig, dass keine Kluft zwischen der Führung und den Mitarbeitern entsteht“.

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