Immer mehr Untaugliche

Übergewicht, Bewegungsmangel oder traumatische Erlebnisse gehören zu den häufigsten Gründen, warum junge Männer in OÖ für das Bundesheer nicht tauglich sind. 2011 waren beinahe 20 Prozent der untersuchten Jugendlichen untauglich.

Jedes Jahr müssen junge Männer, die das 18. Lebensjahr erreicht haben, zur Stellung. Dort wird untersucht, ob sie für den Dienst beim Bundesheer oder den Zivildienst tauglich sind. Und jedes Jahr stellt sich dabei heraus, dass wieder mehr junge Männer untauglich sind. 2011 waren es in Oberösterreich bereits 19,4 Prozent - und das war auch der höchste Anteil in allen Bundesländern. In Vorarlberg dagegen waren es nur 8,5 Prozent.

Problemfeld falsche Ernährung

Die Gründe dafür seien vielfältig, so Oberst Josef Hartl, der Leiter der Ergänzungsabteilung Oberösterreich. Die größten Problemfelder sei falsche Ernährung, Bewegungsmangel und das oft daraus resultierende Übergewicht. Inzwischen kommt es laut Hartl auch immer öfter vor, dass bei der Stellung Zuckerkrankheit festgestellt wird. Das habe es früher bei so jungen Menschen beinahe ausschließlich als Erbkrankheit gegeben, heute führe aber die bereits angesprochene ungesunde Lebensweise zu Diabetes.

Psychische Probleme

Aber auch die psychischen Probleme nehmen bei den jungen Männern zu. Traumatische Erlebnisse in der Kindheit sorgen dafür, dass die Betroffenen aus psychologischen Gründen für untauglich befunden werden müssen. Schummeln beim Psychotest zahle sich aber nicht aus, so Oberst Hartl, denn da komme man eigentlich immer dahinter.

Schwerhörigkeit

In letzter Zeit wird übrigens auch des Öfteren Schwerhörigkeit bei 18-Jährigen diagnostiziert. Extrem laute Musik in Diskotheken und/oder Autos werden als Ursache vermutet. Um die jungen Männer wieder mehr auf Vordermann zu bringen und damit tauglicher werden zu lassen, empfiehlt Oberst Hartl zum Beispiel die Wiedereinführung des Frühsports in den Schulen oder spezielle Fitnessprogramme in den Betrieben.

Link:

  • Österreichisches Bundesheer(www.bmlv.gv.at/)