Medienkunst des AEC am „Check-in 3“

Der „Check-in 3“, vormals Skylink, wurde am Dienstag eröffnet. Zeitgleich und ganz ohne Skandale startete ein Großprojekt der Ars Electronica am „Check-in 3“. Medienkunst unter dem Titel „ZeitRaum“ macht den Aufenthalt für Passagiere zum Erlebnis.

Vor dem Sicherheits-Check schneit es Buchstaben, und aus den Sesseln im Wartebereich kommen beruhigende Klangspuren. Medienkunstwerke zum Sehen, Hören und Staunen, lassen sich im neuen Terminalbau am Wiener Flughafen an sämtlichen Orten finden. Sieben lange Jahre hat das Ars Electronica Futurelab an den multimedialen Installationen getüftelt.

Medienkunst für 37.000 Passagiere täglich

Zusammen mit internationalen Künstlern wurde ein Projekt geschaffen, das in dieser Form seines gleichen sucht, so future-lab-Chef Horst Hörtner: „Die Medienkunst hat es geschafft, in den öffentlichen Raum in eine Dimension, die nicht irgendwo in irgendeiner Ecke in einem Winkel auftritt, sondern wirklich auch wahrnehmbar als zentrale Installation auf einem Flughafen mit mehreren Millionen Fluggästen, also sehr sehr laut aufstampfen kann.“

Denn um die 37.000 Passagiere werden täglich durch die Installationen geschleust, das heißt mehrere Millionen Menschen im Jahr.

ZeitRaum Skylink

AEC

Installation „Textscapes“

Mehrere 1.000 Fluggäste waren es bereits am Eröffnungstag, die am Weg zum Flugzeug durch die erste Installation „Textscapes“ geschleust wurden. Auf einer meterhohen Wand aus Bildschirmen schneit es Textstücke namhafter Wissenschaftler, die eine virtuelle Landschaft bilden. Die Passagiere beeinflussen mit Ihrem Vorbeigehen die Bewegungen der Buchstaben, so Hörtner.

Mit dem mehrteiligen Projekt „ZeitRaum“ wollen die Medienkünstler vor allem auf die Besonderheiten eines Ortes wie dem Flughafen aufmerksam machen, so Hörtner: „ZeitRaum ist letztlich der imaginäre Raum, den jeder Passagier betritt, wenn er irgendwo international auf der Welt auf einem Flughafen die Sicherheitskontrolle passiert. Ist man einmal über die Sicherheitskontrolle reingegangen in diesen ZeitRaum, dann befindet man sich in einer sehr anderen Gesellschaft. Diese Gesellschaft überwindet Nationalgrenzen, überwindet Sprachgrenzen und Zeitzonen.“

ZeitRaum Flughafen

AEC

Nicht aus dem Baubudget bezahlt

Doch die Medieninstallation, die übrigens nicht aus dem Baubudget bezahlt wurde, soll sich auf Wunsch des neuen Flughafenvorstandes auch bezahlt machen und in Form von Werbeflächen Geld einbringen, so Flughafen-Vorstand Günther Ofner: „Die Zeit wird 50 zu 50 aufgeteilt, das heißt die Hälfte der Zeit wird die Installation als Kunstwerk laufen und die andere Hälfte werden kommerzielle Angebote oder auch Imagewerbung darüber laufen.“

ZeitRaum Skylink

AEC

„Airport Soundscapes“ von Rupert Huber

Für den Musiker Rupert Huber dürfte dies aber kein Problem darstellen, denn seine Installation „Airport Soundscapes“ wird ohne Werbeunterbrechungen hörbar sein. Abfliegende und ankommende Flugzeuge in Wien-Schwechat werden in wohltuende Klänge umgewandelt und entführen gestresste Passagiere in musikalische Sphären, so Huber: „Ich muss gestehen, künstlerisch ist das eine Art Lebenstraum, ich mache viele Arten von Musik, produziere CDs, schreibe Musikstücke, aber im öffentlichen Raum und noch dazu vom öffentlichen Raum gesteuert ein Musikstück zu machen in der Internationalität oder in der Anonymität von Publikum - war echt ein Traum.“

Link:

  • Ars Electronica Center(www.aec.at)