110-kV-Leitung: Vorwürfe gegen Energie AG

Die Gegner einer geplanten Hochspannungsleitung im Almtal erheben schwere Vorwürfe gegen die Energie AG: Der Konzern soll unlautere Mittel anwenden, um die 110-kV-Leitung rasch durchzubringen. Die Energie AG weist dies zurück.

Es soll mehrere Fälle wie diesen geben: Ein Grundstückseigentümer wird von der Energie AG aufgefordert, einen Vertrag zu unterschreiben, mit dem er kundtut, dass er mit einer schon besprochenen Änderung der Trassenführung einverstanden ist. Tatsächlich aber - so zumindest die Vorwürfe der Initiative „110kv Ade“ - ist in dem Vertrag formuliert, dass der Unterzeichner dem im ursprünglichen Plan genannten Trassenverlauf zustimme. Außerdem soll es auch Versuche gegeben haben, einige Grundstücksbesitzer „finanziell“ von einer Meinungsänderung zu überzeugen. So sei einem Landwirt plötzlich ein Angebot vorgelegt worden, dass um 85 Prozent besser dotiert war, als das ursprüngliche.

Seitens der Energie AG weist man die Vorwürfe zurück. Um die mit den Grundeigentümern vereinbarten Trassenänderungen realisieren zu können, müsse man eben deren Einverständniserklärung einholen.

Kein Wald im Erstangebot

Auch den Vorwurf, dass manche Landwirte durch finanzielle Bonuszahlungen zur Zustimmung bewegt werden sollen, weist man zurück. Denn in den von der Initiative angesprochenen Fällen sei im Erstangebot der Wald gar nicht eingerechnet gewesen. Die Höhe der Entschädigung wird bei Waldbesitzern nämlich von einem Sachverständigen ermittelt, und zwar auf Basis des Optionsvertrages mit der Landwirtschaftskammer.

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