Ars Electronica 2012: The Big Picture

„The Big Picture“ lautet das Motto der Ars Electronica, die von 30. August bis 3. September in Linz stattfinden wird. Im Mittelpunkt des Festivals für Kunst, Technologie und Gesellschaft steht die Frage nach zukunftsfähigen Weltbildern.

Provokante Fragen stellt das Ars Electronica Festival unter dem Titel „The Big Picture – Weltbilder für die Zukunft“ auch heuer wieder: Was passiert, wenn die USA als Wirtschaftsmacht vom Thron gestoßen werden und China und Indien die Krone übernehmen? Wie wird die Welt reagieren wenn wir tatsächlich Leben im All finden? Was bedeutet es, wenn es den Urknall nie gegeben hat? Die Antworten auf diese Fragen würden - und werden - unser Weltbild verändern.

„Wir sind in einer Zeit der Krise“

Fix sei, so der künstlerische Leiter Gerfried Stocker: „Wir sind in einer Zeit der Krise.“ Der Westen habe in seiner Führungsrolle ausgedient, ebenso die Finanzwirtschaft als Wachstumsförderer, die erdölbasierte Industrie sei ebenfalls ein Auslaufmodell. Es gebe kein Machtzentrum, keine Zentralperspektive mehr, man bastle an mehreren Orten an der Zukunft der Welt. „An allen Ecken und Enden gibt es die Suche nach dem Ausweg“, sagte Stocker.

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Große Bedeutung hätten dabei bildgebende Verfahren, die wissenschaftliche Erkenntnisse eindrucksvoll symbolisieren und mitunter Ikonen erschaffen. Der Ars-Electronica-Leiter verwies auf die bekannten Aufnahmen, die die Raumfähre „Apollo 17“ von der Erde gemacht hat, oder die grafische Darstellung von DNA-Strängen.

Die Welt als permanentes Foto

Das neueste „Big Picture“ liefere Google Street View, so Stocker: „Die ganze Welt ist ein permanentes Foto geworden.“ Soziale Netzwerke geben die Bilder weiter, traditionelle Machtstrukturen und Meinungsführerschaften werden untergraben und dadurch neue Gemeinschaften und Hierarchien gebildet.

Um beim Festival Best-Practice-Modelle für die Zukunft zu entwickeln, hat sich die Ars Electronica „Seed“, ein US-Online-Magazin mit der Maxime „Science Is Culture“, als Partner ins Boot geholt. Zudem geht das jährlich stattfindende Symposium „WikiSym“ zum Thema Wikis und offene Zusammenarbeit heuer in Linz über die Bühne.

„Create Your World“

Nach dem vorjährigem „Testballon“, so Produktionschef Martin Honzik, geht das Kinder- und Jugendfestival „Create Your World“ in die zweite Runde. Man wolle sich auch dieses Mal Themen generationen- und perspektivenunabhängig nähern, erklärte er. Besucher von neun bis 13 Jahren können heuer in Kooperation mit den Kinderfreunden erstmals in einem eigenen Festival-Camp übernachten.

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