SP-Landesrat Kepplinger tritt zurück
Kepplinger hatte bereits in den vergangenen Monaten anklingen lassen, dass er über einen Rücktritt nachdenkt, der endgültige Entschluss am Dienstag kam dann doch überraschend, auch für seinen Nachfolger: „Letztendlich ist man doch immer wieder ein bisschen überrascht, wenn es dann soweit ist“, sagte Entholzer im Interview mit dem ORF Oberösterreich.
„Entscheidung schon vor Wochen getroffen“
Vor allem vom Zeitpunkt sind viele überrascht worden - dass Kepplinger früher oder später aus der Politik ausscheiden würde, war kein Geheimnis, das hat der 60-Jährige selbst immer wieder gesagt. Dass es Druck aus der eigenen Partei gegeben haben könnte, etwa aus dem Gewerkschaftsflügel, weist Kepplinger zurück. Er habe diese Entscheidung schon vor einigen Wochen getroffen.
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Kepplinger wieder Finanzdirektor
Im Gespräch mit dem ORF Oberösterreich bestätigte er jedoch die Gerüchte, wieder seine frühere Funktion als Finanzdirektor der Stadt Linz anzutreten.
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„Hervorragender Finanzdirektor gewesen“
Auch der Linzer Bürgermeister Franz Dobusch (SPÖ) bestreitet, dass er bei der Rückkehr Kepplingers in die Finanzdirektion der Stadt Linz die Fäden gezogen hat. Kepplinger sei ein hervorragender Finanzdirektor gewesen, bevor er ihm als Landesrat abhandengekommen sei, sagte Dobusch im Gespräch mit ORF-Redakteur Roland Huber.
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Parteibeschluss am Samstag
Laut Entholzer wird der offizielle Parteibeschluss über Kepplingers Nachfolge in der Landesparteiklausur am Samstag fallen. Die Amtsablöse solle dann noch „vor dem Sommer“ erfolgen, so Entholzer und betont, dass die Initiative von Kepplinger ausgegangen sei und in der Partei vorbereitet war: „Das war seine Entscheidung und das war mir auch ganz, ganz wichtig. Ich bin keiner, der irgendwo hineindrängt.“
SPÖ OÖ
AK-Vizepräsident und Landesvorsitzender von vida Reinhold Entholzer.
Reinhold Entholzer im Gespräch mit dem Chefredakteur des ORF Oberösterreich, Johannes Jetschgo:
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Landesparteichef Josef Ackerl habe am Dienstag beschlossen, mit der Personalentscheidung an die Öffentlichkeit zu gehen, weil sie bereits an die Medien durchgesickert sei. Außerdem solle man Parteientscheidungen nicht länger mit sich herumtragen, weil es dann „immer komplizierter“ werde, sagt Entholzer. Für ihn war es wichtig, keine Spekulationen über mögliche Nachfolger aufkommen zu lassen. Für ihn ist Entholzer einer der wichtigsten führenden Funktionäre der Gewerkschaft und Verkehrsexperte.
Josef Ackerl im Gespräch mit ORF-Redakteur Patrick Steinbock:
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„Man muss wissen, was machbar ist“
Der 52-jährige Reinhold Entholzer lebt in Peuerbach und ist gelernter Hochbauingenieur. Seit 2006 ist er Vorsitzender der vida-Landesorganisation.
Auf die Frage, wie er sich von dem als Konsenspolitiker bekannten Kepplinger unterscheiden möchte und was seine Handschrift sein wird, sagte Entholzer: „Ich werde mich bemühen auch ein Konsenspolitiker zu sein. Ich halte etwas von einem gewissen Pragmatismus. Man muss wissen, welches Ziel man vor Augen hat, aber man muss auch wissen, was machbar und was durchsetzbar ist.“
1951 im Mühlviertel geboren
Hermann Kepplinger wurde 1951 in Auberg im Mühlviertel geboren. Er studierte in Linz Volkswirtschaft und schloss sein Studium mit einem Doktortitel an der Universität Wien ab. Nach dem Studium war er in der Arbeiterkammer tätig, dann wechselte er zum Magistrat der Stadt Linz - von 1995 bis 2003 war er schließlich Finanzdirektor der Stadt. 2003 wurde er in die Landesregierung geholt und war dort für den Wohnbau verantwortlich. Nach den Verlusten der SP bei der Landtagswahl 2009 musste er sein bisheriges Ressort abgeben und den Bereich des öffentlichen Verkehrs übernehmen. Kepplinger ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.
Reaktionen
Der Chef der Landesregierung, Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) sagte, er bedauert den Rücktritt, er habe ein sehr gutes Verhältnis zu Hermann Kepplinger. Für ihn sei der Rücktritt zu diesem Zeitpunkt aber überraschend gekommen.
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Bedauern über den Rücktritt von SPÖ-Landesrat Hermann Kepplinger äußert der grüne Landessprecher, Landesrat Rudi Anschober: Mit Hermann Kepplinger habe es in den letzten Jahren eine sehr gute, von Vertrauen und Respekt geprägte Zusammenarbeit gegeben.
Von den Freiheitlichen gibt es von der Spitze der Landespolitik noch keine Reaktion. Dafür aus den Reihen der Linzer FPÖ. Dass die Landes-SPÖ ihre Mannschaft verjüngen und ihr Profil schärfen will, sei verständlich und durchaus legitim angesichts der nicht gerade berauschenden Umfragewerte, meint FPÖ-Fraktionsobmann Sebastian Ortner.